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Ein Gewässerentwicklungsplan für den Saubach

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Bei einer Begehung des Weinsberger Saubachs wurden mehrere Verstöße festgestellt. Ihnen wird nachgegangen. Außerdem soll ein Gewässerentwicklungsplan erarbeitet werden.

Der Saubach wurde bei einer Gewässerschau auf 1,2 Kilometern Länge genau unter die Lupe genommen − und das Gehölz vorab ordentlich gestutzt.
Foto: Anja Krezer
Der Saubach wurde bei einer Gewässerschau auf 1,2 Kilometern Länge genau unter die Lupe genommen − und das Gehölz vorab ordentlich gestutzt. Foto: Anja Krezer  Foto: Krezer, Anja

Einiges ist kurios, manches ärgerlich, anderes untragbar. Was bei der Gewässerschau des Weinsberger Saubachs alles auffiel oder zutage trat, davon berichtete Stadtbaumeister Nicolas Rautenberg jetzt in der Gemeinderatssitzung. Die Bürgervertreter waren dafür, dass ein Gewässerentwicklungsplan erstellt wird.

Drei Stunden lang wurde der Bachabschnitt inspiziert

Ende November war es. Damals inspizierte eine versierte Runde - Vertreter sogenannter Träger öffentlicher Belange - den Abschnitt des Saubachs zwischen der Lindenstraße und dem Einmündungsbereich Heilbronner Straße/Weidachstraße. Die Gewässerbeschauer waren gründlich: Drei Stunden lang waren sie auf dem 1,2 Kilometer langen Abschnitt unterwegs.

Rückblick: Im Vorfeld der Gewässerschau hatte eine Fachfirma, die von der Stadtverwaltung beauftragt worden war, die Gehölze am Ufer zurückgeschnitten. Dabei schoss sie nach Ansicht einiger entsetzter Anlieger weit übers Ziel hinaus (wir berichteten). Von anderen gab es aber auch Zuspruch für die Maßnahmen - die ersten übrigens seit etwa 20 Jahren, wie Stadtbaumeister Rautenberg im November zur Auskunft gab. Er betonte damals, die Gehölze würden wieder nachwachsen.

Verstöße gegen das Wasserhaushaltsgesetz

In der Sitzung ging es aber nun nicht um mögliche Fehler bei der Gehölzpflege, sondern um Verstöße gegen das Wasserhaushaltsgesetz. Und da gibt es einige, wie bei der Gewässerschau festgestellt wurde. "Ein Anlieger hat zum Beispiel eine Kabelbrücke errichtet", sagte Stadtbaumeister Rautenberg. An anderer Stelle seien "Zäune quasi als Damm errichtet worden. Das ist zurückzubauen. Das geht so nicht", referierte Rautenberg weiter. Ein weiterer Verstoß sei "die nicht fachgerechte Einleitung von Regenwasser", und unerlaubterweise werde schwimmendes Material im Überflutungsgebiet beziehungsweise am Gewässerrandstreifen gelagert.

Außerdem, so der Fachmann im Weinsberger Rathaus, habe man "einen Verdacht auf nicht fachgerechte Wasserentnahme. Da ist die Polizei dran." Des weiteren gebe es mehrere bauliche Anlagen ohne wasserrechtliche Genehmigung, kleine Brücken zum Beispiel. Darüberhinaus wurde der Durchlass an der Brücke Leiblingstraße geprüft. Ergebnis: "Die Durchlässigkeit ist nicht gegeben."

Gewässerrand soll renaturiert werden, wo es möglich ist

Den Verstößen wird nachgegangen. Was ist noch zu tun? Nicolas Rautenberg schlug vor, einen Gewässerentwicklungsplan zu erstellen und - wo möglich - Problem- und Engstellen zu entschärfen, indem man den Bachlauf aufweitet und den Gewässerrand renaturiert. Dazu soll die Stadt Flächen am Gewässerrand erwerben und den Eigentümern Kaufangebote machen. Der Gemeinderat folgte der Beschlussvorlage einstimmig.

Rätin Claudia Steinbrenner (CDU) wollte wissen, ob auch andere Gewässer auf Weinsberger Gemarkung untersucht werden? Stadtbaumeister Rautenberg nickte: "Wir wollen nach und nach alle abarbeiten." Birgit Werner (ABW) ist es wichtig, "die Renaturierung wirklich anzugehen. Solche Sachen werden sehr gut gefördert."

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