Bürgermeisterwahl in Löwenstein: Kandidat Christof Hoyler im Porträt
Christof Hoyler war beruflich lange auf internationalem Parkett aktiv, jetzt will er die Geschicke Löwensteins leiten.

Der Ruhestand ist für ihn keine Option: "Wenn man hier lebt, dann will man sich auch engagieren, will etwas bewegen", umschreibt Christof Hoyler seine Motivation, sich für das Bürgermeisteramt in Löwenstein zu bewerben. In Stuttgart aufgewachsen, fühlt sich der 65-Jährige mit Löwenstein seit mehr als zwei Jahrzehnten eng verbunden "Vor allem durch meine Frau, die aus dem Ort stammt", sagt er. Mit ihr, den beiden 19 und 13 Jahre alten Söhnen sowie der 16 Jahre alten Tochter lebt Hoyler seit diesem Jahr wieder auf dem Lindenhof in Hößlinsülz.
Zielstrebigkeit hat der parteilose Kandidat bereits früh an den Tag gelegt, ist in seiner Jugend auch schon mal den Pilgerweg von Freiburg nach Santiago de Compostela gelaufen. Und auch später zog es Hoyler hinaus in die Welt. In Frankfurt, Madrid und Lissabon studierte zunächst Kulturwissenschaft und ließ dann ein Aufbaustudium Ländliche Entwicklung und Fördermittelverwaltung folgen. Seine Ausbildung und Sprachkenntnisse führten ihn unter anderem in afrikanische Krisengebiete. So arbeitete er in Angola für das Internationale Rote Kreuz und führte über verwaltungstechnische und logistische Aufgaben hinaus auch mit Politik und Militärs Verhandlungen.
In Brüssel eigenes Unternehmen gegründet
"Eine solche Arbeit ist natürlich wenig familientauglich", sagt Hoyler. Aus diesem Grund schaute er sich nach einer ruhigeren Tätigkeit um und folgte letztlich dem Ruf einer kirchlichen Organisation nach Brüssel. Von dort aus begleitete er zunächst internationale Projekte, leistete Lobbyarbeit zur Umsetzung ökosozialer und umwelttechnischer Themen. Darauf aufbauend gründete er schließlich ein eigenes Unternehmen, das sich unter anderem mit Investitionen und der Akquise von Fördermitteln und Finanzkontrolle mit Afrika befasste.
Das "Handwerkszeug" in Bereichen wie Verwaltung oder Controlling habe er drauf, ist Christof Hoyler überzeugt, auch wenn er dies letztlich nicht als essenziell sieht, um ein Bürgermeisteramt zu bekleiden, betont er: "Das Menschliche zählt, ich fühle mich dem Gemeinwohl verpflichtet." Die Aspekte soziales Miteinander, finanzielle Sicherheit sowie Gesundheit und Versorgung seien maßgeblich für den "Glücksindex" der Menschen - auch in Löwenstein. Und er möchte mehr Offenheit. Nicht nur sollten die Bürger mit ihren Anliegen zum Rathaus kommen, sondern auch das Rathaus zu den Bürgern. Dafür will sich der 65-Jährige einsetzen, falls er gewählt wird.
Auch unmögliche Ideen diskutieren
Ob Finanzen, Integration oder Wohnraum - es brauche neue Wege, um den Herausforderungen zu begegnen, findet Christof Hoyler. Dabei gelte es auch, festgefahrene Strukturen im Rahmen der Möglichkeiten aufzulösen. "Ich will nichts von vorneherein abtun und auch unmöglichste Ideen diskutieren", sagt der 65-Jährige. Und: "Ich stelle mich vor den Bürger, nicht vor das Amt."
Um die Menschen mit einzubeziehen, kann sich Hoyler, wenn er gewählt wird, auch Optionen wie einen Jugendgemeinderat und einen Ältestenrat vorstellen - "beides lässt die Gemeindeordnung zu".
Vorstellung der Bewerber
Zur Wahl am Sonntag, 14. Januar 2024, stellen wir die Bewerber in der Reihenfolge vor, in der sie ihre Unterlagen eingereicht haben.


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