Untereisesheims Bürgermeister will Elektroauto fahren
Amtseinsetzung, Gehalt und Dienstwagen: Der Gemeinderat Untereisesheim befasst sich mit dem zukünftigem Rathauschef Christian Tretow. Klar ist, wann er genau anfangen wird.

Christian Tretow ist der zukünftige Bürgermeister von Untereisesheim. Seinen ersten Arbeitstag hat er am 15. September, ins Amt eingesetzt wird er in der darauffolgenden Woche. Der Gemeinderat hat nun ein paar Formalien geklärt, was den Rathauschef angeht.
Christian Tretow lässt sich die Gemeinderatsitzung nicht entgehen. Zurück aus dem Urlaub kommt er am Donnerstagabend nach Untereisesheim in den Sitzungssaal, wo es ums Vorkaufsrecht der Gemeinde in zwei Grundstücksangelegenheiten geht sowie um einen neuen Server für die Verwaltungsarbeit. Und auch Christian Tretow als nächster Bürgermeister ist Thema.
So fühlt sich Christian Tretow gerade
Der Sontheimer gibt zu: Wenige Tage vor Amtsantritt sei eine gewisse Nervosität zu spüren. "Aber keine ängstliche", sagt er, "sondern eine freudige." Bis er in Untereisesheim die Verwaltung führt, ist er weiterhin im Büro des SPD-Landtagsabgeordneten Klaus Ranger tätig. Bis Mittwoch, 14. September, arbeitet er dort, einen Tag später wechselt er nach Untereisesheim. Das sei nicht anders machbar gewesen, den Urlaub mit der Familie hatte er schon länger geplant.
Das sind wichtige Termine
Die Verpflichtung findet am Mittwoch, 21. September, ab 18 Uhr in der Frankenhalle statt. Der Gemeinderat hat beschlossen, dass die stellvertretende Bürgermeisterin Elke Rebscher dies durchführt. Hat die Gemeinderätin keine Zeit, übernimmt dies der zweite stellvertretende Bürgermeister, Dirk Dierolf. Auch ums Gehalt des neuen Rathauschefs ist es gegangen.
Der neue Bürgermeister fängt mit einem A15-Gehalt an
Einen Spielraum hat die Gemeinde hier nicht: Laut Gesetz über die Besoldung und Dienstaufwandsentschädigung der Landräte, der hauptamtlichen Bürgermeister und der Beigeordneten kommt in Gemeinden mit der Größenordnung von Untereisesheim nur die Besoldungsgruppe A15/A16 infrage. Laut Hauptamtsleiterin Natalie Krein ist üblich, dass Bürgermeister in ihrer ersten Amtszeit A15 erhalten, in der zweiten dann A16. Sie würden stets in der höchsten Stufe eingruppiert. Laut einer Veröffentlichung des Landesamts für Besoldung und Versorgung Baden-Württemberg entspricht dies in der ersten Amtszeit einem Brutto-Gehalt von monatlich über 7000 Euro.
Auch um den Dienstwagen ist es im Gemeinderat Untereisesheim gegangen. Christian Tretow nutzt zunächst weiter den vorhanden Audi, da der Leasingvertrag noch bis Anfang 2023 läuft. Im Anschluss daran wollte er ein Elektro-Fahrzeug haben. Wie es in der Beschlussvorlage an den Gemeinderat heißt, könne die Audi AG ein solches Fahrzeug bis Januar 2023 aber nicht anbieten. Sie legte stattdessen ein Angebot für einen A4 (Benziner) vor.
Christian Tretow kann den Dienstwagen auch privat nutzen, allerdings zahlt er dafür. Er führt ein Online-Fahrtenbuch und leistet eine Vorauszahlung in Höhe von monatlich 200 Euro. Der Kostenaufwand der Privatfahrten werde dann mit dem tatsächlichen Aufwand verrechnet.
So ging die Bürgermeisterwahl aus
Christian Tretow, der in Heilbronn-Sontheim mit seiner Familie wohnt, hatte die Bürgermeisterwahl im Juli klar gewonnen. Für ihn haben 88 Prozent der Wähler gestimmt. Neben Christian Tretow standen zwei weitere Kandidaten auf den Stimmzetteln: Michael Utz aus Heilbronn kam auf 9,4 Prozent, Talip Öz aus Neckarsulm-Amorbach auf 1,8 Prozent. Die Wahl war erforderlich gewesen, weil Vorgänger Bernd Bordon als Bürgermeister nach Ilsfeld wechselte.
Mit diesen Themen hat sich das Gremium außerdem befasst
Der Gemeinderat Untereisesheim hat sich in der Sitzung außerdem mit der Frage befasst, ob er zwei Gebäude im Sanierungsgebiet "Ortskern II" kaufen will. Die Immobilien sollen verkauft werden, entsprechende Verträge sind unterschrieben, der Ort hat aber ein Vorkaufsrecht - kann zu den ausgehandelten Konditionen zuschlagen. Zwar wäre es möglich gewesen, die Anwesen zu übernehmen und dort beispielsweise Flüchtlinge unterzubringen, erklärte Bauamtsleiterin Annika Gärtner. Die Verwaltung empfahl dem Gemeinderat aber, auf den Kauf wegen der verhandelten Preise, die öffentlich nicht genannt wurden, zu verzichten. Das Gremium folgte dem Vorschlag.
Außerdem hat sich das Gremium mit einem weiteren Server fürs Rathaus befasst. Die Kosten steigen, der Gemeinderat beschloss die Anschaffung für 30 000 Euro. Hinzu kommen noch Ausgaben für Installation und Einrichtung.