Das sind die Forderungen der Interessensgemeinschaft Wald und Wasser
Im März hatte der Gemeinderat die Steinbrucherweiterung abgelehnt. Betreiber Baptist Schneider hatte anschließend angekündigt, nicht aufgeben zu wollen. Die Interessensgemeinschaft Wald und Wasser hat sich nun mit einem offenen Brief an ihn gewandt.

Der Konflikt um die geplante Steinbrucherweiterung wird von der Interessensgemeinschaft (IG) Wald und Wasser in einem offenen Brief an die Gundelsheimer Steinbruchbetriebe bws neu entfacht. In dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt, fordert die Interessensgemeinschaft den Betreiber dazu auf, "die demokratische Entscheidung des Gemeinderats, für eine Erweiterung des Gundelsheimer Steinbruchs keine Flächen zur Verfügung zu stellen", zu akzeptieren.
"Als klares Zeichen soll die Firma bws den Antrag auf Erweiterung beim Landratsamt zurückziehen". Außerdem wandte sich die IG an die Gemeindeverwaltung und Bürgermeisterin Heike Schokatz, "für dessen Umsetzung einzutreten".
Zu einer Abstimmung im Fall der Steinbrucherweiterung kam es nicht
Der Gemeinderat hatte bereits am 29. März abgelehnt, dem Steinbruch weitere Flächen zur Erweiterung zur Verfügung zu stellen. Bürgermeisterin Schokatz hatte zuvor geplant, die Entscheidung in die Hände der Bürger zu legen. Zu einem Bürgerentscheid kam es an diesem Abend nicht – trotz vollem Rathaus. Das Gremium stimmte in Mehrzahl gegen den Bürgerentscheid. Geschäftsführer Baptist Schneider hatte danach angekündigt, nicht aufgeben zu wollen.
Die bws hat weitere Gutachten eingereicht, die derzeit vom Landratsamt geprüft werden. Zum Verfahren erklärt Landratsamtsprecherin Lea Mosthaf, "dass die überarbeiteten Unterlagen aus forstrechtlicher Sicht beim Landratsamt eingereicht und erneut zur Stellungnahme an die am Verfahren Beteiligten übersandt wurden". Die Frist sei seit Kurzem abgelaufen. Das Landratsamt befinde sich derzeit in der Prüfung und Auswertung der Rückmeldungen. Auf Stimme-Anfrage wollte sich Schneider zum offenen Brief von vergangenem Freitag nicht äußern. Bürgermeisterin Heike Schokatz erklärte, dass die Firma bws das Genehmigungsverfahren noch nicht zurückgezogen habe.
Wasserversorgung aus den Waldwiesen
Vor dem Hintergrund der Klimakrise könne der drohende Verlust eines nicht unerheblichen Teils der Wasserversorgung aus den Waldwiesenquellen verhindert werden, argumentierten die Unterzeichnenden Heinz Bleibel, Ralf Haberbosch, Gerd Metz und Hagen Zoll in ihrem Brief.
Und bezüglich des Bürgerentscheids: "Hätten nur sieben Prozent der Wahlberechtigten ein Interesse an einem Bürgerentscheid, hätten sie ein Bürgerbegehren einreichen können."


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