Spatenstich am Hohenstaufen-Gymnasium in Bad Wimpfen: Neubau "Science-Cube" entsteht
Beim Spatenstich zur größten Schulsanierung aller Zeiten in Bad Wimpfen zeigt sich Bürgermeister Andreas Zaffran zuversichtlich. Das ist für den Schulstandort geplant.

Die Freude beim ersten Spatenstich am Dienstagnachmittag war groß, als sich die Mitglieder des Schulrats, der Gemeinde und des Stadtrats zusammenfanden, um symbolisches Neuland zu betreten. Schülerinnen und Schüler der unterschiedlichsten Klassenstufen standen wie Orgelpfeifen am Baugitter, welches den zukünftigen Neubau von den anderen Gebäuden trennt.
Bauauftakt in Bad Wimpfen am Hohenstaufen-Gymnasium
Bürgermeister Andreas Zaffran erklärte zum ersten Bauabschnitt des Science-Cube: "Ich glaube, dass dieser Spatenstich heute ein ganz wichtiger Anstoß ist." Das Projekt ins Rollen gebracht hatte Zaffrans Vorgänger Claus Brechter. Mehrfach thematisiert wurde die größte Schulsanierung der Stadtgeschichte in zahlreichen Sitzungen des Gemeindesrates. Brechter habe die Hauptkämpfe gefochten, wie Zaffran beim Spatenstich hervorhob. "Es war ein entscheidender Beschluss des Gemeinderates und auch der Verwaltung, das Neubauprojekt anzugehen und das HSG im Gesamten zu sanieren. Wir brauchen diesen Schulstandort", betonte er. Es sei außergewöhnlich, dass eine Gemeinde mit 7400 Einwohnern nicht nur eine Grund- und Gemeinschaftsschule, sondern auch ein Gymnasium habe. "Besonders mit der historischen Altstadt als Kulisse und im Kloster."
Um das Ganze auf den aktuellen Stand zu bringen, gehöre eben dieser Bau mit den entsprechenden Fachräumen dazu. Später kämen dann die anderen Bauabschnitte hinzu, die nach und nach saniert werden. "Es wird uns finanziell stark belasten. Das war von Anfang an klar, dass die Baupreise angesichts des Ukrainekrieges noch weiter in die Höhe schnellen."
Die geschätzte Gesamtinvestition beläuft sich derzeit auf etwa 35 Millionen Euro. "Dennoch werden wir daran festhalten", versicherte der Bürgermeister. In Hinblick auf den zweiten und dritten Bauabschnitt werde man das Ganze dann noch etwas strecken müssen. Es sei allen Beteiligten klar, dass man die drei Bauabschnitte nicht innerhalb von fünf Jahren durchziehen könne: "Den Neubau nehmen wir jetzt für die Fachräume vorweg."
Seit 2017 steht in Bad Wimpfen eine Generalsanierung der Schulen an
Seit 2017 steht die Generalsanierung im Raum. Mit überwältigender Mehrheit habe der Gemeinderat Ende Januar 2021 den Bau des Science-Cube beschlossen, wie Konrektor Rüdiger Hellstern erklärte. Bauliche und sicherheitstechnische Mängel am Klostergebäude und am Anbau aus den 1970er Jahren nimmt die Stauferstadt zum Anlass, das Gymnasium grundlegend zu sanieren. Veraltete Elektroinstallation, energetische Mängel, fehlende Lüftung, eine problematische Fassade mit Sonnenschutz sowie ein undichtes Flachdach ließen keine andere Wahl. Das alte Klostergebäude weise außerdem funktionale und bauliche Probleme auf: Fluchtwege, Brandschutz und Barrierefreiheit entsprechen nicht den aktuellen Anforderungen. Die Fachräume für Physik und Chemie genügten zudem nicht mehr den aktuellen Sicherheitsstandards.
Darum fiel die Entscheidung zu einem kostenaufwändigen Neubau
Die Entscheidung für den Neubau-Kubus als zusätzliches Gebäude fiel aus Kapazitätsgründen. Ausgelegt sei das Gymnasium auf drei Züge pro Jahrgang, "faktisch haben wir dreieinhalb oder vier", wie Hellstern weiterhin erläuterte. "Um die Jahrtausendwende und zum Abiturdoppeljahrgang 2012/13 besuchten weit über 800 Schüler die Schule. Jeder Winkel wurde genutzt. Inzwischen haben sich die Schülerzahlen auf dreieinhalb Züge stabilisiert." Auf Grundlage dessen wurde die Sanierung geplant. Der Science-Cube sei zwar nicht die günstigste, dafür aber die nachhaltigste Variante: "Sie hat den Vorteil, dass die Bauabschnitte nacheinander und nicht gleichzeitig anfallen, sodass der Schulbetrieb mit Einschränkungen während der Sanierung weitergehen kann", hebte Rüdiger Hellstern hervor. Schließlich solle die Schule "keine Tretmühle, sondern ein heiterer Tummelplatz des Geistes sein", wie Bürgermeister Zaffran den bekannten Schulpädagogen Johann Comenius zitierte.
Kernsanierung in Bad Wimpfen am Hohenstaufen-Gymnasium: das sind die geschätzten Kosten
Für den Bau des "Cube" mussten zwei Gebäude, die in städtischem Besitz waren, abgerissen werden. Für den Neubau rechnen die Planer mit Kosten von 11,6 Millionen Euro, die Stadt geht von einer Förderung des Landes in Höhe von 2,3 Millionen Euro aus.
Zusammen mit der Sanierung des Klostergebäudes und des Anbaus, deren Förderbetrag noch unklar ist, rechnet die Stadt mit Gesamtkosten in Höhe von 34,6 Millionen Euro.