"Schichtwechsel" in Neckarsulm geschlossen: Das sind die Gründe
Facebook-Nutzer zeigen sich überrascht und betroffen: Der "Schichtwechsel", eine Institution in der hiesigen Imbisswelt, hat geschlossen.

"Ich habe mir noch einen Abschiedsdöner geholt", "Schade, wenn so ein Urgestein und auch andere Läden, die zu Neckarsulm gehört haben, weg sind", "Wie oft waren wir da früher nach der Kneipe und haben Döner gegessen" - es sind Kommentare wie diese in einer Neckarsulmer Facebook-Gruppe, die die Verbundenheit mit dem "Schichtwechsel" ausdrücken.
Mustafa Acar ist am Samstagmorgen gerade dabei, seine Kühltheke und den Ofen auszubauen. "So viele Jahre habe ich hier meine Zeit verbracht und viel gearbeitet. Ich hätte gerne weitergemacht", sagte der bisherige Betreiber im Gespräch mit der Stimme.

Mit dem Eigentümer hatte der Obereisesheimer einst einen Pachtvertrag über zehn Jahre vereinbart. "Diese zehn Jahre sind nun vorbei, und der Eigentümer will nicht mit uns verlängern", berichtet Acar, den der Abschied betrübt - genau wie die Kundschaft. "Viele Kunden, die mit dem Auto vorbeifahren, gucken nun traurig herüber. Ich hätte gerne nochmal zehn Jahre oder auch länger hier gearbeitet."
Wobei die Arbeit durchaus in die Knochen ging - vor der Corona-Pandemie hatte der "Schichtwechsel" mitunter bis 5 Uhr morgens auf, neuerdings coronabedingt nur noch bis 23 Uhr. Von den nahen Firmen Audi oder Kolbenschmidt seien Gäste gekommen, Acar berichtet aber auch von vielen Familien aus den umliegenden Ortschaften, die Stammgäste waren.
Partnerbetrieb befindet sich in Oedheim, Hoffnung auch für Neckarsulm
Für jene ist der Weg nach Oedheim, wo sich der Partnerbetrieb "Schichtwechsel 2" befindet, vielleicht ein wenig weit. Mustafa Acar hat aber die Hoffnung, bald auch wieder in Neckarsulm seine Stammgäste zu versorgen. "Ich habe schon nach einem Laden in Neckarsulm gesucht, wenn ich etwas Passendes finde, dann eröffne ich."
Und auch für die Räumlichkeiten, in denen sich bisher der "Schichtwechsel" befand, könnte es eine Zukunft geben. Acar hat gehört, dass die Eigentümer "etwas Eigenes machen wollen". Was genau, sei aber nicht bekannt.