Schöner als fliegen: Hubert von Goisern auf Linz-Europa-Tour
Heilbronn - Das Unterwegssein auf dem Wasser ist für Hubert von Goisern besser als fliegen. Der Alpenrocker und Begründer der Neuen Volksmusik hat im vergangenen Sommer die Donau bereist mit seiner schwimmenden Konzertbühne, dem Schubschiff MS „Wallsee“: von Regensburg bis zum Schwarzen Meer. Und begeisterte 80 000 Menschen in Österreich, Deutschland, in Ungarn, Kroatien, Serbien, Bulgarien, Rumänien, der Slowakei und der Ukraine.

Großes Abenteuer
„Eines der letzten großen Abenteuer“, wie der Österreicher bekennt, der seit seinem Auftritt mit den Alpinkatzen beim Gaffenberg Festival in Heilbronn in immer anderen Formationen zu erleben war. Weil das Festival in diesem Jahr nicht stattfindet, hat der Kulturtage Verein den Musiker mit seinem Projekt für ein Konzert gewonnen: am 19. Juli machen Hubert von Goisern und Musiker am Neckar Station und legen mit der „Wallsee“ am Hafen beim Europlatz an.
Mehr als 12 000 Kilometer wird Hubert von Goisern im Rahmen seiner Linz-Europa-Tour bis zum Jahr 2009 zurückgelegt haben. Heilbronn ist eine Etappe auf der Westtour, die über den Rhein-Main-Donau-Kanal bis nach Rotterdam führt, mit Abstechern entlang des Neckars. Die Idee: Hubert von Goisern ist als Botschafter von Linz unterwegs - die Stadt in Oberösterreich ist 2009 Kulturstadt Europas.
„Es hat sich ein Traum erfüllt, der in der Realität noch schöner ist“: Von Goisern wirbt in diesen Tagen für seine Westtour. 30 Konzerte stehen ab Ende Juni auf dem Programm, im Mai kommt sein jüngstes Album auf den Markt. „S’Nix“ nennt der Zugvogel mit festem Wohnsitz in Salzburg die musikalischen Souvenirs seiner Donautour, die er im Winter im Studio zusammengestellt hat, um sie auf der kommenden Sommertournee zu präsentieren.
Zur schwimmenden Konzertbühne umgerüstet, bietet das Schiff Lebensraum für Künstler, Techniker und Projektteam: 50 Personen, die oft Tag und Nacht gemeinsam das Experiment musikalischer Begegnungen leben. Waren es auf der Osttour Künstler, die bei uns eher unbekannt sind, ist von Goisern nun teils mit diesen neuen Freunden unterwegs, teils mit bekannten Kollegen. Wer in Heilbronn mit aufs Schiff kommt, steht noch nicht fest.
Als ein Stück Europa zum Zuhören begreift er sein Projekt. Warum er das Album „S’Nix“ nennt, das Nichts? „Musik ist da, wo nichts ist“, sagt Hubert von Goisern, „in den ungreifbaren Zwischenräumen.“ Und eines weiß der Weltmusiker aus Österreich genau: „Was wir sehen, ist nicht die wirkliche Welt“. Kommentare öffnen
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