Ehemalige Öhringerin spielt in der Serie "Deutschland 89" mit
Schauspielerin Gitta Witzel dreht neben Filmen und Serien auch Werbespots. 2019 hat die 31-Jährige ihren ersten Kurzfilm produziert. Im Gespräch erzählt sie, was sie an ihrem Job besonders liebt und wie schwierig Dreharbeiten während Corona sind.

Nein, den klassischen Weg wollte Gitta Witzel nicht gehen. Bewusst hat sich die Schauspielerin gegen ein Schauspielstudium entschieden. "Die staatlichen Hochschulen in Deutschland sind sehr theaterlastig. Und obwohl ich auch gerne Theater spiele, wollte ich immer mehr in Richtung Film gehen. Darauf liegt mein Fokus", sagt die 31-jährige Schauspielerin, die in Bretzfeld und Öhringen aufgewachsen ist und inzwischen in Berlin lebt.
Aktuell ist Witzel in der Serie "Deutschland 89" (bei Amazon Prime) zu sehen, dort übernimmt sie die Rolle der Sales Assistant. "Es war eine großartige Erfahrung, mit Schauspielern wie Corinna Harfouch und Bettina Hoppe zu drehen. Ich bin ein großer Fan von historischen Erzählungen."
Ihre Karriere beschreibt Gitta Witzel als stetigen Lernprozess
Für Gitta Witzel ist früh klar, dass sie Schauspielerin werden möchte und in der Filmbranche tätig sein will. Sie studiert angewandte Medienwissenschaften in Köln und beginnt, für Filmproduktionsfirmen zu arbeiten - zunächst hinter der Kamera. "Ich wollte mich breiter aufstellen. Sich mit Postproduktion und Pre-Production auszukennen, ist auch als Schauspielerin hilfreich." Ihre Schauspielkarriere beschreibt die 31-Jährige als kontinuierlichen Lernprozess. "Ich habe mit privatem Schauspielunterricht begonnen, habe mich autodidaktisch und durch Workshops permanent weitergebildet."
Was sie an ihrem Beruf schätzt? "Man hat als Schauspieler unzählige Möglichkeiten, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Es ist ein sehr psychologiebasierter Beruf. Eine Rollenentwicklung bedarf immer, in die Rolle einzutauchen, sie zu sezieren. Man lernt auch ein hohes Maß an Empathie. Und der Beruf kann global stattfinden", sagt die Schauspielerin, die gerne auf Reisen ist und bislang schon in den Vereinigten Staaten, Kanada, Thailand und Australien war.
"Wenn es nach Corona wieder möglich ist, möchte ich gerne einen Europa-Trip machen, ich will Südamerika und Grönland besuchen." Seit achteinhalb Jahren lebt Witzel in Berlin. "Ich schätze an der Stadt die Vielfältigkeit, das Multi-Kulti, das weltoffene Gefühl. Jeder Stadtteil hat seine eigene Note. Man hat dort viele Möglichkeiten, sich zu verwirklichen. Und Berlin ist ein wichtiger Medienstandort."
Oft verschlägt es die Schauspielerin aber wieder zurück nach Öhringen, um ihre Mutter und Freunde zu besuchen. Schwäbisch hat die 31-Jährige nicht verlernt. "Dialekte haben immer etwas Authentisches. Ich rede aber meistens Hochdeutsch", sagt Witzel und lacht.
Die Schauspielerin drehte Werbespots für "Penny" und "McDonald's"
Neben "Deutschland 89" stand Witzel in letzter Zeit für die TLC-Produktion "Haustyrann" vor der Kamera, drehte Werbespots für die Supermarkt-Kette "Penny" und McDonald's in Österreich. "Werbung verlangt eine andere Rollenarbeit. Ich mag die Vielschichtigkeit", sagt die Wahl-Berlinerin, die 2019 ihren ersten Kurzfilm "Um jeden Preis" produziert hat, der komplett auf YouTube zu sehen ist.
Dreharbeiten während der Corona-Pandemie? "Die Lage in der Filmbranche ist angespannt", sagt Witzel. "Man weiß nicht, ob auch die Filmproduktionen in nächster Zeit heruntergefahren werden oder pausieren müssen." Vor einem Dreh muss immer ein Corona-Test gemacht werden. "Das sind auch für Produktionsfirmen enorme Kosten, denn man muss regelmäßig testen. Aber klar ist: Man muss die Tests machen, um arbeiten zu können."

Stimme.de