Tag der offenen Gemeinde in Bretzfeld: Neugierig auf Bauhof und Kinderhaus
Großer Zulauf beim kreisweit ersten Tag der offenen Gemeinde in Bretzfeld.

Ist schon wieder Rebenglühen? Diese Frage wäre am Samstagnachmittag durchaus angebracht, als Menschentrauben zwischen Bildungszentrum und der Baustelle Kinderhaus hin und her pilgern. Einige warten auf den Shuttlebus, der sie zu Feuerwehr und Wasserturm bringt. Der Tag der offenen Gemeinde in Bretzfeld übertrifft schon am Samstag alle Erwartungen.
Von Besuchern überrannt
"Ich kann nicht mehr stehen und Herr Müller kann nicht mehr sprechen", sagt Irina Vogel lachend. Sie wird künftig das Kinderhaus leiten. Zwar ist dort noch Baustelle, doch zwischen Absperrbändern und Bauzäunen ist mächtig was los. Während der Nachwuchs sich draußen mit Kegeln beschäftigt, zieht es zahlreiche Menschen zu den einzelnen Führungen. Nur die Gruppe mit dem Bretzfelder Bauamtsleiter Benjamin Müller darf in das Gebäude. "Bei der ersten Führung standen zwischen 80 und 100 Leute da", zeigt er sich erstaunt. Vor allem die Bauweise interessiert.
Beginn ist im Foyer. Trotz trübem Wetter fällt Licht von oben ein, die große Treppe zeigt das offene Baukonzept. Im oberen Stock sind riesige Fensterfronten. "Der Fensterputzer hat gut Geschäft, aber es wird nicht warm, weil es sich nachts stark abkühlt und eine Klimatisierung über den Boden möglich ist." Der Bauamtsleiter gibt detailliert Auskunft und erklärt zum Beispiel das Fluchtwegekonzept. Immerhin tummeln sich hier ab nächstem Jahr fast 200 Menschen. Auch Elvira und Markus Busch schauen sich das Haus an und loben, dass sich die Gemeinde an diesem Wochenende so transparent zeigt.

Viele Familien nutzen den Tag für einen Ausflug. Edelgard Buck hat die ganze Familie im Schlepptau. Erst Kinderhaus, nun Schule und bei der nächsten Station, der Feuerwehr, gibt es Wurst für den hungrigen Enkel. Und man lerne auch etwas. "Echt toll, dass man sich auch so informieren kann", findet sie. Viele nutzen den Bus, vor allem zum Wasserwerk, wo es eine spannende Führung gibt.
Einblicke in Neubau
Während der Tag der offenen Gemeinde zweitägig ist, öffnet das Bildungszentrum nur einen Tag. Die Gänge sind voll, einige stärken sich mit Kuchen und wedeln die Zettel mit der Schulhausrallye. "Heute kann man sich auch mal die ganzen Zimmer, wie das Chemielabor und den Biosaal ansehen. Da bekommt man selbst wieder Lust auf Bio", findet Monika Schüll aus Waldbach. "Nach dem Neubau gab es keinen Tag der offenen Tür, daher nutzen wir heute die Gelegenheit", ergänzt Traudel Busch aus Dimbach. Und die Schüler stört es nicht, dass sie an einem Samstag in der Schule sind. Gerne zeigen sie das Fach Alltagskultur, Ernährung und Soziales. "Ich find es toll, dass wir anderen Kindern so viel zeigen können", freut sich Cria Schmidtchen und Lehrerin Jennifer Böddinghaus fügt hinzu: "Ich hätte nicht gedacht, dass es so voll ist."

Einen guten Einblick in Technik und Aufgaben bietet auch die Bretzfelder Feuerwehr. Die Übung "einfaches Retten aus der Höhe" am Sonntag zeigt, was die Ehrenamtlichen im Ernstfall können müssen. "Viele vergessen, dass wir keine Berufsfeuerwehrleute sind", gibt Kommandant Jürgen Landenberger zu Bedenken. Und das Engagement der Freiwilligen ist groß, auch bei Jugend und Kindern. Die Gruppen sind voll. Das Wochenende nutzte die Feuerwehr auch zur Übergabe des neuen Fahrzeugs. Und auch in den Rest des Fuhrparks inklusive Ausstattung, konnten die Gäste einen Blick werfen.
Maschinen fasziniere und so ist auch der Bauhof gut besucht. "Ich war überrascht, wie groß der Fuhrpark ist", sagt Karl Weninger aus Waldbach. Auch für die Wertschätzung sei der Tag der offenen Gemeinde ein Gewinn gewesen, meint Bauhofleiter Manfred Bechle.

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