Künstler Klaus Hub will mit bunten Farben zum Klimaschutz aufrufen
In seiner Ausstellung in der Sparkasse Hohenlohekreis in Künzelsau nähert sich Restaurator und Künstler Klaus Hub dem Thema Klimawandel mit rund 100 Exponaten.

Der Sommer dieses Jahr hat uns allen sehr eindringlich den Klimawandel vor Augen geführt", sagt Werner Siller, Vorstandsmitglied der Sparkasse Hohenlohekreis. Kein anderes Thema sei wichtiger für unser Überleben als dieses. Dieser Ansicht ist auch Sonja Naegelin. Dabei betont die Leiterin der Volkshochschule (VHS) Künzelsau gerade auch die Bedeutsamkeit der künstlerischen Annäherung an dieses Thema: "Der Zugang über das Visuelle ermöglicht ganz andere Anregungen als die rein kognitive Auseinandersetzung mit dem Klimawandel." Einen inspirierenden Beitrag dazu liefert Klaus Hub: In gut 100 Exponaten möchte der gebürtige Künzelsauer die Betrachtenden zum Nachdenken anregen.
Bis 19. Oktober zu sehen
Seine nun feierlich eröffnete Ausstellung "Grüne Architektur - Gedanken, die Klaus Hub zum Thema Klimawandel auf die Leinwand bringt" in Kooperation von Sparkasse und Volkshochschule kann bis zum 19. Oktober in den Geschäftsräumen der Sparkasse Künzelsau besucht werden.
Acryl, Ölfarben, Kreide, Federn, Sande, Aquarell - Klaus Hub malt mit allem, was ihm in die Finger kommt. Für ein Gemälde hat er zum Beispiel bunte Sande und Erdfarben auf indisches Naturbindemittel aufgetragen. "Das ist ein rein biologisches Bild, ökologisch abbaubar", erklärt der Naturliebhaber lachend.

Facettenreich und expressiv
Schon als Kind hat Hub seine Spielsachen größtenteils selbst gebastelt. "Das hat seine Kreativität in Gang gesetzt", mutmaßt Naegelin augenzwinkernd. Und so ist sein in rund zwei Jahren entstandenes Œuvre zum Klimawandel als ebenso kreativ, bunt, facettenreich und in jedem Fall expressiv zu beschreiben. Sein Gemälde "Lichtverschmutzung" kommt etwa mit seinen auf schwarz-sattem Grund aufgetragenen grell-leuchtenden Kritzeleien plakativ schrill daher. Im auf die zunehmenden Unwetter rekurrierenden "Herbststurm" herrschen wild-stürmisch bunte Farbklekse vor. Mit seiner abstrahierten Serie "Völkerwanderung" macht der gelernte Restaurator dagegen auf die wachsende Anzahl an Klimaflüchtlingen aufmerksam.
In seinem "Selbstporträt verwirrter Mensch" wiederum hält er den Verursachern der Klimakrise ganz ungeniert und wortwörtlich den Spiegel vors Gesicht. Denn, so sein Wunsch: "Ich hoffe, dass sich noch viele Stimmen für eine bessere Welt und Zukunft erheben werden."
Eine dieser Stimmen, die etwas für das Klima erwirken möchten, ist das im April 2022 eröffnete Klima-Zentrum des Hohenlohekreises. Passend zum Ausstellungsthema präsentiert Joachim Schröder im Rahmen der Vernissage das Aufgabenspektrum des Klima-Zentrums, das von erneuerbaren Energien über Mobilität bis zu Ressourcenschutz reicht. Auch der Leiter des Zentrums ist davon überzeugt, dass Kunst und Kultur die öffentliche Debatte zum Klimawandel voranbringen.
"Die Künste wie auch die Wissenschaften entstanden aus derselben Quelle - der Beobachtung und dem Streben nach Verständnis und Gestaltung", so Schröder. Und die Bilder inspirieren auch die musikalischen Gäste. "Es ist spannend, was man beim näheren Betrachten der Bilder alles noch entdeckt", findet Gitarrist Luis Jungwirth, der die Vernissage mit Nala Türkoglu (Gesang) musikalisch umrahmt hat. "Die Thematik ist bedrohlich", findet Susanne Koch von der Jugendmusikschule Künzelsau. Die Farbauswahl sei jedoch wunderschön und faszinierend. "Dadurch vermittelt Klaus Hub ein bisschen Hoffnung auf eine bessere Zukunft", so die Pianistin.
Zur Person
Klaus Hub, geboren 1964 in Künzelsau und aufgewachsen in Morsbach ist von Kindheit an ein großer Naturliebhaber. Mit seinen Werken möchte er ein Bewusstsein für den achtsamen Umgang mit der Umwelt schaffen. In den 1990er Jahren hatte der Künstler erste Ausstellungen in Hohenlohe. Durch seine Familie und seine Selbständigkeit als Restaurator ab 1996 folgte eine rund 20-jährige Malpause. Inspiriert durch seine Pilgerreise auf dem Jakobsweg begann Hub 2020 wieder.
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