Eröffnungskonzert zum diesjährigen Hohenloher Kultursommer erntet viel Lob
Es ist eine musikalische Zeitreise: Im vollbesetzten Rittersaal des Neuensteiner Schlosses imponiert die gleicherweise klangvolle wie authentische Darbietung klassischer Werke der "Mannheimer Schule" durch das L'Orfeo Barockorchester dem Publikum.

Bis zum kalendarischen Sommeranfang muss man sich noch über zwei Wochen gedulden - auf den Hohenloher Kultursommer indes ist Verlass: Frisch und pünktlich markiert das Eröffnungskonzert am Samstagabend im altehrwürdigen Rittersaal den Startschuss zum musikalischen Sommer in der Region.
Als Protagonisten der Ouvertüre zur 37. Ausgabe des hochkarätigen Veranstaltungsreigens, der nun bis Ende September dauern und allerhand Höhepunkte bereithalten wird, haben die Verantwortlichen um Intendant Marcus Meyer ein renommiertes Ensemble verpflichtet: Das L'Orfeo Barockorchester unter Leitung von Michi Gaigg bringt in authentisch-historischer Manier Werke aus der "Mannheimer Schule" zum Klingen - welche dereinst im 18. Jahrhundert die Musikwelt Europas und die bis dato praktizierte Orchesterarbeit revolutionierte.
Klangvolle Töne, wohlklingende Worte
Doch vor den Klassik-Klängen gibt es - ebenfalls schon in fast klassischer Tradition - launige Begrüßungsworte von Hausherr Kraft Fürst zu Hohenlohe-Oehringen zu hören. Die Spannung unter den Gästen im bis auf fast den allerletzten Platz gefüllten alten Saal wächst. "Wir lassen uns überraschen", sagen Doris Bartle und Karlheinz Börkel, kurz bevor die Musiker zu den Instrumenten greifen. Sie sind seit zwei Jahrzehnten jedes Jahr dabei, erzählt Börkel, der einst Bürgermeister in Schöntal war.
Dann schweben die ersten Töne von vorne durch den Raum. Und schon bald ist klar: Das Publikum lässt sich von ihnen ein- und umfangen - und wird sie am Ende des Konzerts mit langem und intensivem Beifall goutieren. Dies zeichnet sich bereits in der Pause ab. Nicht nur Börkel und Begleitung sind sehr angetan, sondern auch Gotthard Wirth, der als Erster Landesbeamter Landrat Matthias Neth vertritt: "Einwandfrei!", zeigt er sich entzückt von der musikalischen Zeitreise ganze zweieinhalb Jahrhunderte zurück. "Besonders die Oboe-Spielerin war überragend."
Ein Lob, welches noch öfter zu hören ist - etwa vom Grünen-Bundestagsabgeordneten Harald Ebner und Ehefrau Beatrice Freiberg, die "sehr beeindruckt" von den traditionellen Klängen und deren Interpretation sind.
Die gefällt auch dem Fürsten und Gattin Katharina: "Ich habe das hier lieber als das allzu Moderne. Es gab schon Musik, wo ich Angst hatte, dass die Bilder von der Wand fallen", scherzt er - und verrät dann noch, dass in diesem Sommer wohl wieder im bayrischen Landhaus geurlaubt wird.
"Die Musiker sind Weltklasse"
Der Bretzfelder CDU-Kreisrat Dieter Pallotta und Ehefrau Veronika haben indes durchaus auch ein kleines Faible für die rockigen Klänge, wissen aber kraftvoll intonierte Klassik sehr zu schätzen: "Die Dirigentin hat Power!" Seine Gemahlin pflichtet da gerne bei: "Richtig Pfeffer" attestiert sie der österreichischen Orchester-Leiterin Michi Gaigg, ehe sie das "tolle Ambiente" im Rittersaal lobt. Lob gibt es unterdessen auch von SPD-Kreisrätin Irmgard Kircher-Wieland - erneut zuvorderst für die Oboe-Solistin: "Richtig mit Herz" habe sie vorgetragen.
"Die Musiker sind Weltklasse", finden auch Neuensteins Bürgermeister Karl Michael Nicklas und Gattin Mareike. Warme Worte spendet der Rathauschef ebenfalls den Machern: "Intendant Marcus Meyer hat wieder einmal gezeigt, dass er genau die passende Musik für diese Lokalität gefunden hat", sagt der erste Mann der Stadt, ehe ein klangvoller Sommerabend wenig später im Schlosshof bei lauen Temperaturen und kühlen Getränken seinen Ausklang findet.