Grünes Licht fürs Greencamp Schleierhof bei Forchtenberg
Die Planungen für den Campingplatz am Tiroler See laufen auf Hochtouren. Familie Schimmel hofft, schon im kommenden Frühjahr die ersten Gäste begrüßen zu dürfen.

Jetzt darf es gerne zügig vorwärts gehen. "Nächstes Jahr im Frühjahr" würde Peter Schimmel gerne schon die ersten Gäste begrüßen. Das sei aber "sehr optimistisch", bremst seine Frau Freya ein wenig. Aktuell, so Schimmels Bruder Stefan, sei man dabei, "Angebote für die Erdbauarbeiten und das Sanitärgebäude" zu sammeln. Liegen diese vor, hofft man auf eine Zuschusszusage aus dem Förderprogramm Diversifizierung in der Landwirtschaft. Und dann kann tatsächlich der Startschuss für den geplanten Campingplatz am Tiroler See im Forchtenberger Teilort Schleierhof erfolgen.
Nachhaltig und CO2-neutral
"Greencamp Schleierhof" soll die Anlage einmal heißen. "Das soll sehr nachhaltig sein", erläutert Peter Schimmel und spricht vom Ziel, den Campingplatz CO2-neutral zu betreiben. Den Strom werde eine Photovoltaikanlage liefern, die Wärme kommt aus der bereits existierenden Biogasanlage des Schimmel-Hofs, wie Stefan Schimmel ergänzt. Nachdem das Bebauungsplanverfahren Ende des vergangenen Jahres abgeschlossen werden konnte, wird jetzt der Bauantrag vorbereitet - in der Hoffnung, dass Landratsamt und Gemeinderat dann zügig zustimmen.
Platz für 55 Wohnmobile
Der Campingplatz soll insgesamt 55 Plätze aufweisen: zehn Parzellen, die für den kurzfristigen Aufenthalt gedacht sind, sich deshalb in direkter Nähe der Zufahrt befinden werden und mit einer Größe von je 69 Quadratmetern geplant sind. Und 45 größere Stellplätze, auf denen sich Urlauber, die länger vor Ort bleiben, wohlfühlen sollen; je 92 Quadratmeter groß, mit breiter Abgrenzung zu den benachbarten Plätzen und aufgeteilt in Rasen- und befestigte Stellfläche.
Entstehen sollen auch ein zentral gelegener Grillplatz und ein Spielplatz. Dazu gesellt sich ein nach der aktuellen Planung 250 Quadratmeter großes Sanitärgebäude, in dem sich Toiletten, Duschen und barrierefreie Bäder befinden, ein Waschraum mit Waschmaschinen und Trockner, ein 60 Quadratmeter großer Hofladen, in dem regionale Lebensmittel erworben werden können, sowie Rezeption, Büro und Lager.
Hohe Investition
Was die Kosten angeht, rechnen die Schimmels mit einer Investition im hohen sechsstelligen Bereich, wobei sie angesichts der aktuellen Entwicklungen mit Rohstoffmangel, weiter steigenden Preisen im Bausektor und nicht zuletzt dem Krieg in der Ukraine durchaus die Befürchtung haben, dass sich die Summe bis zu einer Million Euro steigern könnte. "Die Finanzierung beschäftigt einen in der aktuellen Lage schon", gibt Peter Schimmel Einblicke. "Es kommt natürlich auch darauf an, was man selber machen kann", sagt Stefan Schimmel, schränkt allerdings gleich ein: "Man muss immer berücksichtigen, dass wir auch einen landwirtschaftlichen Betrieb haben." Die gut 90 Milchkühe und etwa 150 Hektar Ackerfläche, auf denen Mais, Gerste und Futtergetreide wachsen, wollen auch versorgt werden.
Stadt und Touristikgemeinschaft unterstützen
Im Vorfeld hat die Stadt Forchtenberg das Projekt unterstützt, auch "um den heimatnahen Tourismus zu stärken", wie Bürgermeister Michael Foss der HZ sagte. Auch die Touristikgemeinschaft Hohenlohe befürwortet das Vorhaben ausdrücklich. "Dieser Platz wäre der erste in dieser Größenordnung im Hohenlohekreis und würde einen großen Teil zur touristischen Weiterentwicklung beitragen", heißt es.
Jetzt fehlt noch ein Radweg
Das Beratungsunternehmen Ecocamping aus Konstanz, das für Familie Schimmel die Konzeption erstellt hat, zeigt sich zuversichtlich, dass Campinggäste die "kulturell teilweise spektakulären Orte" in Hohenlohe und Umgebung besuchen und das gastronomische Angebot und den Einzelhandel nutzen. "Speziell die Wanderangebote und die Radstrecken entlang Kocher und Jagst sowie die Kulturangebote der Region sind wichtige Komponenten", heißt es. Was noch fehlt? "Ein schöner Radweg zwischen Forchtenberg und Bieringen als Verbindung zwischen Kocher und Jagst", wünscht sich Peter Schimmel. Das kann ja noch kommen.

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