Stimme+
Lesezeichen setzen Merken

Der Heimatstadt auf immer verbunden

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Künzelsau - Man weiß nicht viel vom Leben Heinrich Körners. Auch Gerhard Heinrich kann nicht viel von ihm erzählen. Vom Sehen kannte er den alten Künzelsauer wohl, dessen Familie schon im 18. Jahrhundert in die heutige Kreishauptstadt kam. „Aber ich habe nie ein Wort mit ihm gewechselt,“ sagt Heinrich. Heinrich Körner ist heute vor vier Jahren gestorben - mit 70 Jahren. Und auch wenn man nicht viel von ihm weiß, er wird nicht nur Gerhard Heinrich, sondern in ganz Künzelsau unvergessen bleiben. Denn in seinem Testament hat er festgelegt, dass sein Vermögen in eine Stiftung eingehen soll. Eine Stiftung, die Menschen mit Behinderung begünstigt.

Von Barbara Griesinger
Die Heinrich-Körner-Stiftung begünstigt Menschen mit Behinderung - etwa im Bereich Freizeitgestaltung. Profitieren können Privatpersonen wie Einrichtungen.Foto: dpa
Die Heinrich-Körner-Stiftung begünstigt Menschen mit Behinderung - etwa im Bereich Freizeitgestaltung. Profitieren können Privatpersonen wie Einrichtungen.Foto: dpa

Künzelsau - Man weiß nicht viel vom Leben Heinrich Körners. Auch Gerhard Heinrich kann nicht viel von ihm erzählen. Vom Sehen kannte er den alten Künzelsauer wohl, dessen Familie schon im 18. Jahrhundert in die heutige Kreishauptstadt kam. „Aber ich habe nie ein Wort mit ihm gewechselt,“ sagt Heinrich.

Heinrich Körner ist heute vor vier Jahren gestorben - mit 70 Jahren. Und auch wenn man nicht viel von ihm weiß, er wird nicht nur Gerhard Heinrich, sondern in ganz Künzelsau unvergessen bleiben. Denn in seinem Testament hat er festgelegt, dass sein Vermögen in eine Stiftung eingehen soll. Eine Stiftung, die Menschen mit Behinderung begünstigt. Gerhard Heinrich ist der Vorsitzende des Stiftungsrats.

Heinrich Körner war Bäcker von Beruf. Wie seine Vorfahren seit dem 19. Jahrhundert. Genauso lange ist das ehemalige Gasthaus Zum Schwanen in der Hauptstraße im Familienbesitz. Dort hatte die Bäckerei ihren Sitz, auch als es der Gasthof längst geschlossen war. Und als Heinrich Körner sein Bäckerhandwerk aufgab, hat er dafür gesorgt, dass die Bäckertradition im Hause weitergeführt wird. Der Sindeldorfer Mühlenbeck zog dort ein.

Stiftung

Heinrich Körner
Heinrich Körner

Heinrich Körner ist allein geblieben. Er hat nicht geheiratet und er hat keine Nachkommen. Deshalb hat er - wohl wissend, dass er eine schwere Krankheit in sich trug - zwei Monate vor seinem Tod ein Testament aufgesetzt. Dort hat er festgelegt, dass sein Vermögen der Förderung und Unterstützung von behinderten Menschen dienen soll. Eingesetzt wollte er es vorwiegend in deren Betreuung außerhalb von Schule und Werkstatt und in der Freizeitgestaltung sehen.

Dass die Mittel im Sinne ihres Stifters eingesetzt werden, dafür sorgt ein Kuratorium, dessen Vorstand Gerhard Heinrich ist. Mitglieder sind außerdem Karl Wunderlich, Birgit Muth, und Yvonne Schmidt. Ihre Stellvertreter sind Carmen Würth und Prof. Dr. Wolfgang Freiherr von Stetten. Dieses Kuratorium wird 2009 am Geburtstag des Stifters, dem 16. Juni, zum ersten Mal Fördermittel dem Wunsch des Stifters gemäß vergeben. Von diesem Zeitpunkt an wird sich die Vergabe der Heinrich-Körner-Förderung jährlich wiederholen.

„Die Heinrich Körner Stiftung ist mit Sicherheit eine der größten privaten Stiftungen für öffentliche Zwecke im ganzen Hohenlohekreis“, so Heinrich. Das Vermögen des Stifters, das vor allem in Immobilien bestand, die mittlerweile verkauft sind, beläuft sich auf 645 000 Euro. Als jährliche Fördermittel stehen die Zinsen zur Verfügung. Gerhard Heinrich rechnet dabei mit einer Summe von 25 000 bis 30 000 Euro. Ob die Mittel aufgesplittet werden oder nur einem Begünstigten zugute kommen sollen, „das ist offen und hängt auch davon ab, welche Anträge bei uns einlaufen“, sagt Heinrich. Mit Blick auf die Höhe der Summe geht er davon aus, dass die Mittel auf mehrere Begünstigte verteilt werden. Bevorzugt sollen Einrichtungen oder Personen aus Künzelsau bedacht werden. Auch Maßnahmen, die der offenen Hilfen oder Lebenshilfe angesiedelt sind.

Verbunden

„Heinrich Körner fühlte sich Künzelsau sehr verbunden und wollte bevorzugt Mitmenschen seiner Heimatstadt unterstützt wissen“, erklärt Heinrich. Deshalb werde Wert darauf gelegt, dass das Vermächtnis auch in Künzelsau und Umgebung bleibe. Und er ist sicher: „Da wird es viele Fälle geben, die Unterstützung verdienen.“

Anträge: Geschäftsführender Vorstand Gerhard Heinrich, Hermann-Hesse-Str. 12, 74653 Künzelsau.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben