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Film bringt Mehrwert für Region

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Produzent Till Schmerbeck spricht über die Dreharbeiten − Open-Air-Premiere auf Marktplatz

Von unserem Redakteur Joachim Friedl
Der Spielfilm "Wer aufgibt, ist tot" wird derzeit in Heilbronn und Umgebung gedreht. Am Wochenende geht es im Tunnel bei Weinsberg weiter.Foto: SWR/Volker Roloff
Der Spielfilm "Wer aufgibt, ist tot" wird derzeit in Heilbronn und Umgebung gedreht. Am Wochenende geht es im Tunnel bei Weinsberg weiter.Foto: SWR/Volker Roloff

Die Tragikomödie "Wer aufgibt, ist tot", die gerade mit großem Aufwand in Heilbronn und in den Umlandkommunen Weinsberg und Bad Rappenau gedreht wird, macht derzeit mehr Schlagzeilen hinsichtlich der Verkehrssperrungen als die Filmaufnahmen selbst. "Das ist der emotionalste Punkt bei Dreharbeiten", räumt Till Schmerbeck im Gespräch mit derein. Der gebürtige Münchner ist Filmproduzent und arbeitet seit 2013 bei der Carte Blanche Film GmbH, die den Film umsetzt. Er weiß um die Beeinträchtigungen für die Menschen. Der erfolgreiche Produzent sagt aber auch: "Man muss den Mehrwert sehen. Jeder freut sich doch, wenn er seine Stadt und die Region im Fernsehen wiedererkennt."

Die Region ist Till Schmerbeck nicht unbekannt. Von 2000 bis 2004 studierte er Produktion an der Filmakademie Baden-Württemberg. "Ludwigsburg war der Startschuss für mein Produzentendasein", sagt er am Telefon hörbar erfreut. Kein Wunder, denn der von ihm produzierte Spielfilm "Das Verlangen" war der erste deutsche Beitrag, der nach Jahren 2002 den Goldenen Löwen auf dem Internationalen Filmfestival von Locarno gewinnen konnte. Gedreht wurde damals im 400-Seelen-Dorf Prevorst in den Löwensteiner Bergen. "Da konnten wir noch dramaturgisch arbeiten", erinnert sich Schmerbeck an diese Zeit zurück.

Ein Pfund, das bei "Wer aufgibt, ist tot" nicht greift. Überhaupt hat das von der ARD Degeto Film GmbH finanzierte Werk eine lange Vergangenheit. "Das Drehbuch haben Christian Jeltsch und ich erarbeitet, doch kein deutscher Sender wollte die Geschichte wegen ihrer Dramaturgie filmisch aufgreifen", schildert Till Schmerbeck seine Erfahrungen. Erst Degeto habe zugesagt, den Film mit Regisseur Stephan Wagner zu drehen.

Kosten Voraussichtlich 1,5 Millionen Euro kostet die Tragikomödie den deutschen TV-Gebührenzahler. "Ein ganz übliches Budget für einen Fernsehfilm, der ab 20.15 Uhr ausgestrahlt wird", bewertet Till Schmerbeck den finanziellen Aufwand. Wann der Film mit den Hauptdarstellern Bjarne Mädel und Katharina Marie Schubert in der ARD ausgestrahlt wird, steht noch nicht fest. "Möglicherweise im Frühjahr 2016", grenzt der Filmproduzent das Zeitfenster ein wenig ein. Gedreht wird noch bis Ende Oktober. Sechs Wochen später wird der Rohschnitt der Redaktion vorgestellt.

Heilbronn als Drehort wurde ausgesucht, weil "die Stadt filmisch noch nicht so abgefrühstückt ist", wie Till Schmerbeck locker zugibt. Zudem sei die Unterstützung der Ämter und Behörden für den Film "sehr groß gewesen". Deshalb spricht für ihn nichts dagegen, "nochmals in Heilbronn zu drehen".

Tatort-Stadt Worte, die Steffen Schoch gerne hört: "Wir haben das Projekt von der ersten Stunde, seit Mitte August, gerne unterstützt", betont der Chef der Heilbronn Marketing GmbH. Insgeheim hofft er, dass "Heilbronn dadurch als zukünftige Tatort-Stadt entdeckt wird". Bevor "Wer aufgibt, ist tot" ausgestrahlt wird, plant Schoch für die Bürger auf dem Heilbronner Marktplatz vor dem Rathaus die Open-Air-Premiere.

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