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Bildungszentrum St. Kilian in Netzwerk als Schule mit Courage aufgenommen

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Das Katholische Freie Bildungszentrum St.Kilian bekommt feierlich den Titel Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage verliehen. Die Verantwortlichen des Friedensstifter-Projekts begreifen den Kampf gegen Diskriminierung als Baustein für Frieden.

von Philip-Simon Klein
Schüler erhalten den Titel des Netzwerkes durch Andreas Haiß (erster von rechts ) von der Landeskoordination, daneben als Projektpate Mike Cleff.
Foto: Philip-Simon Klein
Schüler erhalten den Titel des Netzwerkes durch Andreas Haiß (erster von rechts ) von der Landeskoordination, daneben als Projektpate Mike Cleff. Foto: Philip-Simon Klein  Foto: Klein, Philip-Simon

Kürzlich waren Gewaltandrohungen in der Schultoilette bekannt geworden. Außerdem besuchen bereits Flüchtlingskinder aus der Ukraine das Katholische Freie Bildungszentrum St. Kilian. Sich mit konfliktträchtigen Themen zu beschäftigen, um an Frieden zu arbeiten, ist der Gemeinschaftsschule und dem Gymnasium wichtig. Fragen, bei denen "es ans Eingemachte geht", sagt Marc Hennen, einer der Schulleiter. Bei der Titel-Verleihung zu Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage präsentiert die Privatschule einen Ansatz gegen viele Formen von Herabwürdigung und für gutes Miteinander.

Lehrer finden es wichtig, sich mit Formen von Diskriminierung zu befassen

Man wolle Diskriminierungsarten ernsthaft analysieren, betont Katja Sichau. "Sich hinzustellen und zu sagen, man sei gegen Rassismus und für Naturschutz - das kostet ja nichts", sagt die Biologielehrerin. "Wichtig ist, dass man sich tiefergehend mit Dynamiken von Rassismus oder Sexismus befasst." Es gelte, kindgerecht zu vermitteln, welches Verhalten warum problematisch ist. Das bedeute auch, Betroffenen rassistischer Übergriffe gut zuzuhören.

Rapper Mike Cleff - bürgerlich Darius Grüninger - rappt in der Aula, er bezieht sich auf die Black-Lives-Matter-Bewegung und klagt auch tatenlose Kirchgänger an. Als Projektpate hat der Neckarsulmer Musiker gemeinsam mit den Schülern einen Rapsong aufgenommen.

Seit 2017 hat das Schulzentrum unter dem Titel Friedensstifter Projektarbeiten zu unfriedlichen Bereiche und Diskriminierungsarten durchgeführt. Die Schüler haben sich dabei mit Rassismus, Mobbing und Sexismus, aber auch mit sozialer Ungerechtigkeit und psychischen Störungen befasst.

"Euch hat es bewegt, zu erfahren, warum, jemand meint, er sei mehr wert als ein anderer Mensch. Daran haben wir gemeinsam gearbeitet", richtet sich Lehrer Roland Farkas an die Schüler. Zusammen habe man abgeleitet, welches Verhalten wünschenswert sei und so auch die Nächstenliebe neu kennengelernt.

Wertschätzende Grundhaltungen zu erlernen ist für alle Altersgruppen wichtig

Das Konzept überzeugt Andreas Haiß von der Landeskoordination Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage. "Klar ist es ein Traum, ganz frei von Rassismus zu sein, aber wir können darauf hinarbeiten." Am Projekt finde er "sehr schön", dass die Schüler fünf erstrebenswerte Haltungen ausgemacht haben. Den Friedensstiftern zufolge sind es: Respekt, Rücksicht, Geduld, Wertschätzung und Achtsamkeit.

Daniel Kammerer, Schulleiter für die Gemeinschaftsschule sagt, jüngeren Schüler sei die gesellschaftspolitische Tragweite oft unklar. "Doch die Friedensidee drückt sich in den Klassenregeln aus, auf die sich jedes Kind verlassen können muss, damit es sich wohlfühlt". Die Schule will vorleben, dass der Mensch angenommen ist und sich entfalten darf. "Jeder Mensch ist Geschenk Gottes. Unabhängig von Veranlagung oder Talenten begründet das die Würde", sagt Gymnasiums-Schulleiter Hennen.

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