Durchsuchungen auch im Hohenlohekreis nach rechter Propagandaaktion in Osterburken
Im Dezember wurde in den sozialen Medien ein Video veröffentlicht, auf dem zehn vermummte Personen ein rassistisches Banner mit der Aufschrift "Migration tötet" auf einem Osterburkener Parkdeck gehisst haben. Nun gab es Durchsuchungen bei insgesamt fünf Beschuldigten, unter anderem auch in Hohenlohe.

Im Dezember wurde in den sozialen Medien ein Video veröffentlicht, auf dem zehn vermummte Personen beim Zeigen eines Banners mit der Aufschrift "MIGRATION TÖTET" auf einem Osterburkener Parkdeck zu sehen sind.
Unmissverständliche Botschaft
Die Botschaft des Banners ist unmissverständlich: Jugendliche wehren sich gegen angeblich kriminelle Migranten. Die Neonazis vermitteln das Bild, die Straße gehöre ihnen, niemand könne sie stoppen – weder die Antifa noch der Staat, berichtete Zeit Online auf ihrem Blog am 13. Januar 2021. Die Neonazis aus dem Video seien jung. "Allesamt rund 20 Jahre alt, verkehren allerdings teilweise bereits seit Jahren in der Szene", heißt es weiter.
Laut Angaben der Zeit sollen die Beschuldigten Mitte 2020 die Gruppierung Nord Württemberg Sturm (NWS) gegründet haben, einen regionalen Ableger der Jungen Revolution, die den Clip veröffentlichte. Die Mitglieder sollen insbesondere durch Wanderungen im Landkreis Schwäbisch Hall in Erscheinung getreten sein. So sollen Anfang Juli Dutzende Neonazis zum Schloss Langenburg spaziert sein. Auch für November soll ein geheimer Kameradschaftsabend geplant gewesen sein, der wegen der Covid-19-Pandemie aber nicht stattfinden konnte.
Am heutigen Donnerstag hat das Polizeipräsidium Heilbronn mitgeteilt, dass unmittelbar nach Bekanntwerden des Videos, in dem auch der Schriftzug "Junge Revolution" zu sehen war und in dem bengalische Feuer abgebrannt wurden, die Heilbronner Kriminalpolizei die Ermittlungen aufgenommen.
Beweismittel bei fünf Beschuldigten sichergestellt
In diesem Zusammenhang wurden am heutigen Donnerstag Durchsuchungen bei fünf Beschuldigten im Neckar-Odenwald-Kreis, Landkreis Schwäbisch Hall sowie im Hohenlohekreis durchgeführt, bei denen zahlreiche Beweismittel, unter anderem Datenträger, sichergestellt werden konnten. Diese werden nun ausgewertet. Weitere Angaben können aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht gemacht werden.
Bereits im August des vergangenen Jahres sprühten Unbekannte mehrere Nazi-Schmierereien an Gebäude in Pfedelbach und Öhringen. Vor wenigen Tagen sind zwei junge Frauen als Tatverdächtige ermittelt worden.