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Happy Birthday: Der Heilbronner Jugendgemeinderat wird 25 Jahre

Bei einem Festakt in der Heinrich-von-Kleist-Realschule gab es zum 25-jährigen Jubiläum des Jugendgemeinderats viel Lob. Auch die Landespolitik war zu Besuch.

Lisa Könnecke
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Lesezeit 2 Min
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Stadträte, Bürgermeister und zahlreiche weitere Gäste sind zum Festakt gekommen.  Foto: Berger, Mario

Seit einem Vierteljahrhundert haben Jugendgemeinderäte in Heilbronn die Möglichkeit, ihre Stadt mitzugestalten. Um dieses Jubiläum zu feiern, kamen jüngst in der Heinrich-von-Kleist-Realschule in Böckingen zahlreiche Gäste zusammen. Darunter auch Oberbürgermeister Harry Mergel und Kultusministerin Theresa Schopper. "Ich freue mich, dass der Jugendgemeinderat das beherzte Anpacken in Sitzungen und auch außerhalb davon lebt", sagte sie. Außerdem sei es wichtig, nicht nur über junge Menschen zu sprechen, sondern mit ihnen.

Die Idee von Jugendparlamenten sei im Elsass geboren worden, Vorbilder waren die französischen „conseils des jeunes“, so Theresa Schopper. Auch in zahlreichen Städten in Deutschland wurden daraufhin nach und nach Jugendgemeinderäte eingerichtet. Der erste Jugendgemeinderat Deutschlands wurde 1985 in Weingarten gegründet. „In Baden-Württemberg gibt es aktuell 100 Jugendgemeinderäte“, informierte die Kultusministerin.

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Der Vorsitzende des Jugendgemeinderats, Maximilian von der Herberg, über geplante Vorhaben und Herzensprojekte.

Privileg und Verpflichtung

Politische Teilhabe junger Menschen müsse gefordert werden, betonte der Vorsitzende des Jugendgemeinderats, Maximilian von der Herberg. Der 17-Jährige wurde erst kürzlich bei der turnusmäßigen Vorstandswahl in seinem Amt als Vorsitzender bestätigt. „Zukünftig gilt, Wahlalter 16 Jahre, das betrifft uns unmittelbar“, sagte er mit Blick auf die Reform des Kommunalwahlrechts, 2024 können sich demnach auch 16–Jährige als Kandidaten für Gemeinde-, Ortschafts- und Kreisräte zur Wahl aufstellen lassen. Das sowie die Einführung des Jugendparlaments in Heilbronn vor 25 Jahren sei ein gesellschaftlicher Meilenstein. Sein Appell an die Jugend: „Nehmt diese demokratischen Angebote zur aktiven Gestaltung an, bringt euch ein, stellt Fragen und ladet uns, den JGR, an eure Schulen ein.“

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Oberbürgermeister Harry Mergel und Kultusministerin Theresa Schopper.  Foto: Berger, Mario

Glückwünsche an den Jugendgemeinderat und sein langjähriges Engagement gab es während des Festakts einige. Auch von Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel. „Als ich in eurem Alter war, da hatte ich vor allem Fußball im Kopf. Das hat sich erst später geändert. Ihr aber habt schon früh erkannt, wie wichtig es ist, an den persönlichen Zielen zu arbeiten sowie sich gesellschaftlich und politisch einzubringen.“

Der Heilbronner Jugendgemeinderat biete eine tolle Plattform, um Gesellschaft und Gemeinschaft mitzugestalten. „Denn hier, am Scharnier zur Kommunalpolitik, könnt ihr mit die Weichen für das Leben von Jugendlichen in unserer Stadt stellen.“ Die Mitgliedschaft und Mitarbeit dort sei beides: Privileg und Verpflichtung. Bereits die ersten Heilbronner Jugendgemeinderäte hätten gezeigt, wie ernst es ihnen mit diesem Ehrenamt war: „Wer dreimal unentschuldigt fehlte, der flog raus. Heutzutage kann das bereits nach dem zweiten Mal passieren. So hart wird das weder im Gemeinderat noch im Bundestag gehandhabt.“

Vom Deutschhofkeller ins Rathaus 

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Die Schulband der Heinrich-von-Kleist-Realschule hat für eine musikalische Umrahmung der Veranstaltung gesorgt.  Foto: Berger, Mario

In 25 Jahren, seit 1998, haben weit über 250 Heilbronner Jugendliche im Jugendgemeinderat mitgemacht, resümierte Mergel. "Ich selbst war damals noch als SPD-Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat und ebenfalls Geburtshelfer. Uns war es wichtig, dass er keine Schönwetterveranstaltung wird. Er sollte funktionieren und wirken." Die Pioniere des Jugendgemeinderates tagten damals noch im Deutschhofkeller. "Ihr seid aber längst im Rathaus angekommen, gut so", betonte der OB und hob ein paar bisherige Errungenschaften hervor.

Durch den Jugendgemeinderat wurde etwa der Nachtbus eingeführt, Bibliothek-Gebühren für Jugendliche abgeschafft und das Patenschaftsprojekt Welcome für Flüchtlinge ins Leben gerufen. „Hinzu kommen die Einrichtung von Skateranlagen, Basketball- und Beachvolleyballfeldern oder Veranstaltungen wie Jugendkonferenzen, Kindergipfel, politische Speeddatings oder das Schul- und Waldpatenprojekt.“ Die bisherigen Errungenschaften stellte auch Jovana Ilchevska, erste Stellvertreterin des JGRs, in einer Power-Point-Präsentation dar. Musikalisch umrahmt wurde der Festakt von der Schulband der Heinrich-von-Kleist-Realschule.

 


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