Ausrufezeichen für den Artenschutz
Alter Trafoturm ist zum Nistplatzfür Steinkauz, Fledermaus und Co. umgebaut

Als "Anlaufstelle für alle an der Natur Interessierten", bezeichnete Bürgermeister Achim Heck den Artenschutzturm, der am Samstag eingeweiht worden ist. Aus dem ehemaligen Trafoturm an der Bahnlinie wurde eine Stele der Biodiversität. In der vom Künstler Michael Horn gestalteten Stele sollen Fledermäuse, Schleiereulen und Steinkäuzen nisten.
"Thomas Köhler, der Vorsitzende des Verbandes Artenschutz in Franken, hat uns mit seinem Idealismus alle angesteckt", betonte Bürgermeister Heck. Ohne die Unterstützung der Audi-Umwelt-Stiftung sei das Projekt aber nicht realisierbar gewesen. Schon rein äußerlich stellt die Stele einen Blickfang dar, denn Michael Horn bemalte sie mit Motiven aus der heimischen Vogelwelt. "Es ist nicht nur eine optische Verbesserung, ein Blickfang für Radfahrer, Wanderer und Autofahrer, sondern ein sinnvoller Beitrag, um die Vogelwelt im Elsenztal zu erhalten." Bei allem Enthusiasmus für das Projekt, machte Dr. Dagobert Achatz, Geschäftsführer der Stiftung deutlich, habe man das Projekt auch deshalb unterstützt, weil die Kinder des Familienzentrums von Beginn an eingebunden waren.
Auswilderung Sie bemalten die in der Stele angebrachten Nistkästen und wurden pädagogisch an das Thema Artenschutz herangeführt. Einer der Höhepunkte war die Auswilderung einer Schleiereule. "Die Bildung steht für uns mit im Fokus, nicht nur die Erhaltung eines Industriedenkmals", betonte Achatz. Kinder sollten die Möglichkeit bekommen, durch Aktionen die heimische Vogelwelt kennenzulernen. Von einer "Aufwertung des Elsenztals" sprach Achim Heck. Artenschutz sei "der Respekt vor der Schöpfung und deshalb menschliche Pflicht", strich Heck heraus. Besonders dem Steinkauz soll die Stele zugute kommen. Doch nicht nur die seltene, nur wenige Zentimeter große Eulenart soll im Trafoturm heimisch werden. "Wir haben an der Fassade verschiedene Bausteine angebracht, die auch Turmfalken und Fledermäuse anlocken sollen", so Köhler.
Wärmekammer Wichtigstes Element ist der Dachkörper mit einer sogenannten Thermokammer für Fledermäuse. "Diese Thermokammer wirkt Temperaturschwankungen entgegen und bietet so Fledermäusen bestmögliche Bedingungen, um ihre Jungtiere großzuziehen. Sie ist quasi ein Kindergarten für Fledermäuse", führte Köhler aus.
Auch für die anderen Tierarten wurden in der Stele verschiedene Nistkästen angebracht. "Die Stele soll den Tieren die bestmöglichen Habitate zum Nisten bieten", strich Dr. Achatz heraus. Umrahmt wurde die kleine Feierstunde von den Kindern des Familienzentrums, die passend Beiträge zum Thema Vögel einstudiert hatten.