Vandalismus in einer Siegelsbacher Kleingartenanlage
Siegelsbach Kurz vor und während der eigentlich besinnlichen Weihnachtsfeiertage machten sich mehrere Personen in der Kleingartenanlage in Siegelsbach über die Tore her. Eine Serie an Sachbeschädigungen sieht die Polizei allerdings nicht.
Von Elfi Hofmann
Wann hat dieser Alptraum ein Ende?" Das fragt sich Marcus Karl Rudlof nicht erst seit den Weihnachtsfeiertagen. In der Nacht vom 20. auf den 21. Dezember zerstörten Unbekannte in der Siegelsbacher Kleingartenanlage Im Brühl zahlreiche Türen zu den Grundstücken. Die Holzkonstruktionen wurden eingetreten, die Stahltore verbogen.
Türchen zu Brennholz
"Die halten wahrscheinlich mehr rohe Gewalt aus als die aus Holz", vermutet der Siegelsbacher. Riegel und Scharniere wurden verbogen und eingetreten. Die Besitzer der Parzellen erstatteten Anzeige, nachdem sie den Schaden entdeckt hatten. In der Nacht zu Heiligabend ging die Zerstörungswut dann weiter. "Aus den demolierten Türchen wurde jetzt Brennholz gemacht", so Marcus Karl Rudlof.
Die Kleingartenanlage grenzt an ein Wohngebiet. Laut Rudlof haben mehrere Anwohner beobachtet, wie Personen durch das Areal zogen. Eine Nacht später wurde er dann selbst Zeuge. "Ich bin mit meinem Hund gegen 1 Uhr von der Weihnachtsfeier meiner Familie nach Hause gelaufen", erinnert er sich. Am Marktplatz habe er mehrere Personen gesehen, die in Richtung der Anlage liefen. Als er Gebrüll wahrnahm, habe er direkt die Polizei verständigt. Die seien zwar nach zehn Minuten vor Ort gewesen, haben aber niemanden mehr finden können.
Im August 2013 brannte ein Gartenhaus
Die Vorfälle sind nicht die ersten ihrer Art in Siegelsbach. Bereits im August 2013 brannte in der Staugasse ein Gartenhaus. Laut Feuerwehrbericht konnte zwar eine Ausbreitung der Flammen verhindert werden. Das Gebäude brannte allerdings komplett ab. Marcus Karl Rudlof hat Angst, dass der Vandalismus weiter geht und es irgendwann wieder brennen könnte.
Kein Zusammenhang

Die Polizei Eppingen, die sowohl die Fälle an Weihnachten als auch vor sieben Jahren aufgenommen hat, sieht keinen Zusammenhang zwischen den Sachbeschädigungen. Auch handele es sich nicht um eine Serie. "Bei den Sachbeschädigungen handelt es sich um Delikte, die von Jugendlichen oder Heranwachsenden begangen werden", sagt Revierleiter Fred Walko auf Nachfrage. Weil auch Menschen, die fremdes Eigentum zerstören, älter werden, begehen sie in der Regel solche Delikte nicht über einen längeren Zeitraum, erklärt der Polizist.
Laut Walko gab es im vergangenen Jahr lediglich eine gemeldete Sachbeschädigung in Siegelsbach. Damals wurde die evangelische Kirche mit Farbe beschmiert.
Hohe Aufklärungsquote
Im April hatte der Revierleiter den Gemeinderäten die aktuellsten Zahlen der Kriminalitätsstatistik vorgestellt. 2018 musste die Polizei insgesamt 23 Mal in die Gemeinde kommen, 65 Prozent dieser gemeldeten Fälle konnten schließlich aufgeklärt werden. "Damit liegt Siegelsbach über dem landesweiten Durchschnitt von 62,7 Prozent", so Walko damals.
Im aktuellen Fall sind den Eppinger Beamten momentan sieben Geschädigte bekannt. "Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich noch weitere Personen melden", so Fred Walko. Im Winter und rund um die Feiertage sind Kleingartenanlagen in der Regel weniger besucht.
Bewegungsmelder gestohlen
Einen Geschädigten hat es besonders erwischt. Bei ihm wurde nicht nur ein Gartentor zerstört, sondern auch mehrere Bewegungsmelder abgeschlagen. Einer dieser Melder und Weihnachtsdekorationen wurden gestohlen. Der Gesamtschaden beläuft sich laut der Beamten auf zirka 1000 Euro.
Laut Polizei wurden drei Jugendliche identifiziert. Sie wohnen vermutlich in Siegelsbach. "Die Ermittlungen gegen diese jugendlichen Tatverdächtigen laufen derzeit beim Polizeiposten Bad Rappenau", erklärt Fred Walko.

Elfi Hofmann
Autorin
Als Redakteurin kümmert sich Elfi Hofmann seit April 2019 um Bad Rappenau, Siegelsbach, Massenbachhausen und Zaberfeld.