Stimme+
Kupferzell
Lesezeichen setzen Merken

Kupferzell: 21 Ortsteile und viele Kontraste

   | 
Lesezeit  3 Min
Erfolgreich kopiert!

In unserer neuen Serie "Stärken der Region" stellen wir die Gemeinde Kupferzell vor.

Von Ute Böttinger

 

Bauersbach, Beltersrot, Belzhag, Einweiler, Eschental, Feßbach, Füßbach, Goggenbach, Hesselbronn, Kubach, Künsbach, Löcherholz, Mangoldsall, Neu-Kupfer, Rechbach, Rüblingen, Schafhof, Stegmühle, Ulrichsberg, Westernach und Kupferzell selbst: 21 Ortsteile umfasst die Gemeinde Kupferzell. Eine stolze Zahl.

"Wir haben hier ein wirklich sehr gutes Miteinander", sagt Bürgermeister Joachim Schaaf. In den jeweiligen Ortsteilen werde "die Dorfidentität und die Wurzeln bewahrt, aber alle fühlen sich auch als Kupferzeller", erklärt Schaaf, der sich nach zwei Amtsperioden nun nicht mehr zur Wahl stellt.

1236 erstmals urkundlich erwähnt

Ein besonders gut erhaltenes, typisches "Pfarrer-Meyer-Haus" - mit Viehstall unten und Wohnräumen darüber − steht in Westernach.
Ein besonders gut erhaltenes, typisches "Pfarrer-Meyer-Haus" - mit Viehstall unten und Wohnräumen darüber − steht in Westernach.  Foto: Böttinger, Ute

Ihren Ursprung hat die heutige Gemeinde Kupferzell in einer Einsiedlerzelle im Ohrnwald. Dort schlug am Ufer der Kupfer ein Mönch mit Namen Dietrich sein Lager auf, um sich zurückzuziehen. So leitet sich der Name Celle ab, der datiert auf das Jahr 1236 erstmals urkundlich erwähnt wird.

Heute hat Kupferzell mit über 6000 Einwohnern ein reges Gemeindeleben mit einer hervorragenden Infrastruktur. "Es lässt sich gut leben bei uns", betont Joachim Schaaf. Günstig im Schnittpunkt von Schwäbisch Hall, Öhringen und Künzelsau gelegen, bietet Kupferzell ideale Voraussetzungen für Gewerbeansiedlungen.

Das Landschlösschen, das 1721 bis 1729 erbaut wurde, beherbergt die Akademie für Landbau und Hauswirtschaft.
Das Landschlösschen, das 1721 bis 1729 erbaut wurde, beherbergt die Akademie für Landbau und Hauswirtschaft.  Foto: Böttinger, Ute

Während die vielen Ortsteile vor allem noch sehr ländlich geprägt sind, steht Kupferzell für den Mittelpunkt. Hier findet sich vom Bäcker bis zur Metzgerei, vom Friseur bis zum Getränkemarkt, von Banken bis zur Post so gut wie alles, was zum alltäglichen Leben dazugehört - auch Handwerksbetriebe, ein Discounter, eine Drogeriefiliale sowie verschiedene Industrieunternehmen. Auch in Sachen Gesundheitsversorgung ist Kupferzell mit Apotheke, Ärzten und Seniorenheim gut aufgestellt.

Kerwezeit rund ums Rathaus

Dass Kupferzell nicht nur Wert auf Tradition, sondern auch auf Moderne legt, beweist unter anderem die Gemeinschaftsschule mit besonderer Architektur und besonderem Konzept.
Dass Kupferzell nicht nur Wert auf Tradition, sondern auch auf Moderne legt, beweist unter anderem die Gemeinschaftsschule mit besonderer Architektur und besonderem Konzept.  Foto: Böttinger, Ute

Am Marktplatz mit den zum Teil historischen Gebäuden sticht vor allem das Rathaus ins Auge. 1713 als Amtshaus erbaut ist der prächtige Bau mit dem breiten Einfahrtstor und den malerischen Flankentürmchen seit 1993 der Sitz der Gemeindeverwaltung. Bürgernähe hat Joachim Schaaf in den 16 Jahren seiner Amtszeit immer großgeschrieben. "Von der Größe her sind wir hier ja immer noch Dorf und meine Tür stand immer offen", sagt Schaaf.

Wenn rund um das Rathaus im Herbst dann die Musik aufspielt, ist Kerwezeit. Das mehrtägige traditionelle Volksfest der Kupferzeller mit Krämermarkt, Kerwetanz und Kerwelauf lockt in jedem Jahr zahlreiche Besucher aus nah und fern an.

Innovatives Schulkonzept

Mittelpunkt von Kupferzell ist das 1713 als Amtshaus erbaute Rathaus. Mit seinem breiten Einfahrtstor und den beiden Flankentürmchen zieht das Gebäude die Blicke auf sich.
Mittelpunkt von Kupferzell ist das 1713 als Amtshaus erbaute Rathaus. Mit seinem breiten Einfahrtstor und den beiden Flankentürmchen zieht das Gebäude die Blicke auf sich.  Foto: Böttinger, Ute

Stolz ist der scheidende Bürgermeister auf die Gemeinschaftsschule vor Ort. Die Johann-Friedrich-Mayer-Schule zählt seit dem Schuljahr 2012/13 zu den ersten Lehreinrichtungen in Baden-Württemberg mit diesem besonderen Schulkonzept.

Unter dem Motto "Wir lassen uns Bildung etwas kosten" sanierte und erweiterte die Gemeinde das Schulgebäude in der Vergangenheit umfangreich und erstellt in diesem Jahr noch einen weiteren Neubau. Auch die neue Gemeindebücherei ist in der JFMS untergebracht sowie neben der Schule ein kleines Hallenbad.

Die neue Gemeindebücherei in der Johann-Friedrich-Mayer-Schule.
Die neue Gemeindebücherei in der Johann-Friedrich-Mayer-Schule.  Foto: Böttinger, Ute

Die ehemalige Residenz des Fürsten zu Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst, das Landschlösschen, das 1721 bis 1729 erbaut wurde, beherbergt die Akademie für Landbau und Hauswirtschaft, die sich aus der 1922 gegründeten Hohenloh´schen landwirtschaftlichen Frauenschule entwickelte.

Bedeutender Kupferzeller: Johann Friedrich Mayer

Er brachte die Kartoffel nach Hohenlohe und war einer der bedeutendsten Kupferzeller: Johann Friedrich Mayer. Geboren in Herbsthausen, war er von 1745 bis 1798 evangelischer Pfarrer. Wegen seines großen Engagements für die Landwirtschaft war er auch als "Gipsapostel" und "Bauernpastor" bekannt.

Er verfeinerte Anbaumethoden, etablierte etwa den Kartoffel-, Mostobst-, und Futterrübenanbau auf Hohenloher Boden und verfasste darüber auch eine Vielzahl an Schriften. Zum 300. Geburtstag Mayers ist im September ein großes Festprogramm geplant.

 


Zahlen und Fakten

Einwohner: 6100

Fläche: 5428 Hektar

Idyllische Natur an einem Bachlauf des Flusses Kupfer.
Idyllische Natur an einem Bachlauf des Flusses Kupfer.  Foto: Böttinger, Ute

Entwicklung: Erste urkundliche Erwähnung im Jahr 1236; ab 1323 war Kupferzell in hohenlohischem Besitz; nach der Teilung 1553 von Hohenlohe-Waldenburg; im späten 17. Jahrhundert dann von Hohenlohe-Waldenburg-Schillingsfürst. 1806 unterstand der Ort dem Königreich Württemberg und gehörte damit zum Oberamt Öhringen. Mit der Gemeindereform 1972 erfolgte ein Zusammenschluss der ehemaligen Gemeinden Eschental, Feßbach, Goggenbach, Kupferzell, Mangoldsall und Westernach zur Gemeinde Kupferzell.

Gewerbe: Größere Gewerbegebiete finden sich in Kupferzell am Wasserturm und in den Ortsteilen Neu-Kupfer und Beltersrot. Zudem hat Kupferzell neben den Kommunen Waldenburg und Künzelsau Anteil am 230 Hektar großen Gewerbepark Hohenlohe.

Vereine: Vom Dreschschuppenverein Goggenbach über die Pfarrer Johann-Friedrich-Mayer-Gesellschaft bis zum Gesangverein Rüblingen und dem Fischereiverein Bauersbach kann Kupferzell mit fast 40 Vereinen ein reges Gemeinschaftsleben vorweisen. 

 

360-Grad-Videorundgang

Kupferzell kennenlernen kann man unter youtu.be/oCalm_72D6o

 
 
Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben