Naturkindergarten in Pfedelbach geplant
Der Naturkindergarten "Eichwald Indianer" soll im November in Pfedelbach-Heuberg öffnen. Eine Informationsveranstaltung klärt Fragen der Eltern.

Reges Publikumsinteresse ruft die Informationsveranstaltung in Heuberg hervor: mit rund 30 Besuchern ist der Saal des dortigen Bürgerhauses mit der coronabedingt bedingt zulässigen Teilnehmerzahl voll besetzt. Auf dem Tisch in der Mitte des Raumes liegt ein zusammen gerolltes Seil, eine dicke Rolle Paketschnur. Und eine Vielzahl von Büchern über die heimische Flora und Fauna. In einer Ecke hängt ein rosa gemustertes Wind- und Wetteroutfit samt Gummistiefeln und ein Kinderrucksack.
Was es mit diesen Utensilien und der Kleidung auf sich hat, erfahren die Gäste im Beisein von Bürgermeister Torsten Kunkel, der zuständigen Gemeinde-Mitarbeiterin Ramona Senghaas und den Erziehern des Heuberger Kindergartens bei der anstehenden Computerrepräsentation. Bei dieser erklären die zuständigen Erzieher das Konzept des neuen Kinderhorts.
Felix Schmidt und Kevin Pfeffer präsentieren zunächst den Plan des rund 4000 Quadratmeter großen Geländes in der waldnahen Heuberger Lindenstraße. Die Erschließung war im Frühjahr in Angriff genommen worden. Nachdem eine Anzahl von Bäumen aus Sicherheitsgründen entfernt und die verbliebenen Bäume durch Baumkletterer gesichert worden wären, hätte man sich auf die Einteilung des Geländes fokussiert, erklärt Schmidt anhand von Bildern, die während der Erschließung des Waldstücks entstanden sind. Zu klären war dabei auch die Lage des Gartens und der Feuerstelle. "Gärtnern ist ein Schwerpunkt der Naturpädagogik. Offenes Feuer ermöglicht den Kindern Wärme und Licht in der dunklen Jahreszeit", erklärt der Wildnis-Pädagoge den Besuchern.
Und ganz wichtig war es den beiden eigens für den Naturkindergarten neu eingestellten Erziehern mit entsprechender Zusatzausbildung, den richtigen Platz für das Tibi-Zelt zu finden. Dieses soll den zukünftigen Naturkindi-Kinder Schutz vor Sonne und Regen bieten.
Gemeinsames Vesper
"Bestellt ist sie schon", ruft Bürgermeister Torsten Kunkel in die Runde, als Bilder und Skizzen der Schutzhütte auf der Leinwand auftauchen. Das Blockhaus mit einer Fläche von 30 Quadratmetern und Holzofen soll ein weiterer Zufluchtsort für die Kids bei kalter Witterung sein. Die kompostierbare Toilette mit Außenwaschbecken und integriertem Geräteschuppen ist eine zweite Hütte, die noch errichtet werden würde, erfährt man von den Referenten. Ehe die beiden auf den geplanten Tagesablauf der "Eichwald Indianer" eingehen.
Morgendliches Treffen vor dem nahegelegenen Heuberger Kindergarten, Begrüßungskreis, zwei gemeinsame Vesperpausen sollen die Rituale zwischen Bewegung, Freispiel und angeleiteten Aktivitäten in Wald und Flur darstellen, erklären die beiden Erzieher. Ob wetterfeste Kleidung, Wander- oder Gummistiefel, unverpackte Lebensmittel, Wechselkleidung oder Waschlappen: an Anschauungsobjekten zeigt Felix Schmidt die Grundausrüstung für einen sorglosen Alltag im Naturkindergarten.
Gute Ausrüstung
Bei der Gelände-Begehung zeigt sich auch schon, dass gutes Schuhwerk von Vorteil ist: Auf einem Schotterweg geht es für die Besucher zur Wirkungsstätte der zukünftigen "Eichwald Indiander". Diese soll durch eine naturfreundliche Totholzhecke begrenzt werden. Anders auf den eben gesehenen Bildern, hat sich die Natur das Areal zurückerobert: hier treiben wilde Baumsetzlinge und wächst eine Vielfalt von Wiesenkräutern. Tiefe Furchen, über die kleine Stege aus Holz führen, sollen auch bei anhaltendem Regen für einen festen Untergrund sorgen.
Besucher Christopher Lindner ist begeistert vom neuen Kindi. "Das Konzept ist wirklich vielversprechend. Gut, dass meinem Sohn diese Möglichkeit geboten wird", meint der Gleichener. Gertrud Krieger findet das Konzept gelungen. "Eine wirklich außergewöhnliche Idee für einen Kindergarten", sagt die Heuberger Seniorin