Joachim Scholz will CDU-Landtagskandidat in Hohenlohe werden
Der Schöntaler Bürgermeister, Joachim Scholz, will für die CDU in den Landtag. Er ist der zweite Bewerber. Sollte Scholz in den Landtag einziehen, hätte das Konsequenzen für die Gemeinde.

Der Kreisvorsitzende der CDU im Hohenlohekreis und Bürgermeister der Gemeinde Schöntal, Joachim Scholz, hat am Donnerstagabend bekanntgegeben, dass er sich um die Landtagskandidatur der CDU im Wahlkreis Hohenlohe bewerben wird. Das teilt der Kreisverband der CDU in einer Pressemitteilung mit - ebenso, dass der Kreisvorstand „klar hinter seinem Kreisvorsitzenden“ stehe und die Entscheidung des 62-Jährigen „begrüßt“.
Den Gemeinderäten hat er diesen Schritt in der nicht-öffentlichen Sitzung am Donnerstagabend erläutert. „Jetzt müssen mich die CDU-Mitglieder erstmal nominieren und im Wahlkampf muss ich die Wähler überzeugen.“ Sollte er Landtagsabgeordneter werden, müsste er das Bürgermeisteramt niederlegen. „Das Rathaus ist in guten Händen, das Team hier lässt nichts anbrennen“, sagt Scholz im Gespräch mit der Hohenloher Zeitung. Es wäre allerdings auch kein Abschied aus der Gemeinde im Nordwesten des Hohenlohekreises: Er will in Schöntal wohnen bleiben.
Die Nominierung der Kandidatin werde Ende März 2025 stattfinden. Die Landtagswahl ist avisiert auf März 2026, der genaue Termin ist noch nicht festgelegt. Der bisherige CDU-Landtagsabgeordnete Arnulf von Eyb aus Dörzbach ist seit 2011 im Amt. Der 69-Jährige hat bereits angekündigt, dass er nicht erneut zur Wahl antreten werde.
Was Joachim Scholz wichtig ist
„Die Zukunft unseres Wahlkreises liegt mir besonders am Herzen. Mit meiner langjährigen Erfahrung als Kommunalpolitiker und mit meiner Verwurzelung in der Region will ich mich dafür einsetzen, dass Hohenlohe auch weiterhin stark und lebenswert bleibt“, erklärt Joachim Scholz in der Pressemitteilung.
Mit seiner Kandidatur wolle Scholz die Belange der Menschen im Hohenlohekreis in Stuttgart noch stärker vertreten und eine Brücke zwischen der Kommunal- und der Landespolitik schlagen. „Ich stehe für eine Politik der Nähe, des Dialogs und von konkreten Lösungen“, tut er kund.
Ein Hohenloher seit Geburt: Wo Scholz’ Wurzeln liegen
Seine familiären Wurzeln liegen in Hohenlohe. Ein Teil von Scholz’ Familie stammt aus der Crailsheimer Ecke, er ist in Stuttgart aufgewachsen, in Kirchberg an der Jagst zur Schule gegangen und hat die Verwaltungslaufbahn Anfang der 80er Jahre bei der Stadt Langenburg begonnen. Nach Stationen als Bürgermeister in Steinheim an der Murr im Kreis Ludwigsburg und als Oberbürgermeister in Neckarsulm hat er 2020 das Bürgermeisteramt in Schöntal übernommen. Zudem war er lange Jahre Mitglied der Kreistage in Ludwigsburg und Heilbronn und Vorsitzender des Regionalverbandes Heilbronn-Franken. Joachim Scholz ist verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne.
Scholz’ Ersatzkandidat soll ein bekannter Bretzfelder werden
Als Ersatzkandidat stellt sich Konrad Weibler zur Wahl. Der 40-jährige selbstständige Unternehmer und Familienvater dreier schulpflichtiger Kinder ist seit Jahren in Bretzfeld kommunalpolitisch aktiv. Weibler ist Mitbesitzer und Geschäftsführer eines familieneigenen landwirtschaftlichen Betriebs in Siebeneich. Er hat ein Studium in Weinbau und Oenologie als Diplom-Ingenieur (FH) abgeschlossen.
Scholz ist nicht der erste: Dieser Gegenkandidat stellt sich ihm in den Weg
Bereits Mitte November warf der erste Bewerber seinen Hut in den Ring. Tim Breitkreuz hatte angekündigt, CDU-Landtagskandidat im Wahlkreis Hohenlohe werden zu wollen. Der 30-Jährige ist seit zwei Jahren Vorsitzender des CDU-Kreisverbands Schwäbisch Hall und möchte ebenfalls Arnulf von Eyb als Landtagsabgeordneten beerben. Geboren in Schwäbisch Hall, wuchs Breitkreuz in Übrigshausen auf. Dies ist ein Teilort von Untermünkheim - jener Gemeinde also, die Teil des Landtagswahlkreises Hohenlohe ist, dem fünf weitere Kommunen aus demLandkreis Schwäbisch Hall angehören: Braunsbach, Gerabronn, Langenburg, Blaufelden sowie Schrozberg. Die 16 Städte und Gemeinden des Hohenlohekreises machen den Wahlkreis 21 komplett. Und das Jagsttal mit der Gemeinde Schöntal, wo der zweite Bewerber Joachim Scholz Bürgermeister ist, war bislang traditionell die Hochburg der CDU bei Landtagswahlen in diesem Kombi-Wahlkreis.
Nach dem Abitur in Schwäbisch Hall studierte Tim Breitkreuz Politikwissenschaft und Öffentliches Recht in Tübingen sowie Friedens- und Konfliktstudien in Frankfurt. Nach seinem Masterabschluss war er von 2018 bis Frühjahr 2024 im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge in Nürnberg beschäftigt, seit Juni 2024 arbeitet er als Regierungsrat im Justizministerium des Landes Baden-Württemberg. Breitkreuz wohnt mit seiner Frau, einer freiberuflichen Redakteurin, und zwei kleinen Söhnen in Gschlachtenbretzingen nahe Schwäbisch Hall.