1. Mai in Hohenlohe: Musik, Traktoren, Party und Brauchtum
Auf geschmückten Traktor-Anhängern, mit umgebauten Rasenmähertraktoren, einfach zu Fuß oder mit dem Rad genießen die Hohenloher traditionell den 1. Mai. Um ganz andere Traditionen geht es unter dem Zunftbaum vor dem Öhringer Schloss. Ein Spaziergang durch Hohenlohe.
Kaum hat die Öhringer Stiftskirche zehn Uhr geschlagen, greift die Stadtwache zu ihren Waffen und weckt mit zwei lauten Schüssen all jene endgültig auf, die am Abend zuvor bei der Night of Music lange gefeiert haben. Beim Brauchtum unterm Zunftbaum wird nicht nur altes Handwerk vorgestellt, es wird auch von der Hohenlohisch-Fränkischen Trachtengruppe getanzt und von der Stadtkapelle Musik gemacht. Das Konzert vom sonnigen Marktplatz wird im noch sonnigeren Schlossinnenhof fortgesetzt. Das macht durstig. Gut, dass bewirtschaftet wird.
Am 1. Mai wird an der Hohenloher Scheune Flunkyball gespielt
Durstig sind auch die vielen Wanderer, die mit und ohne Wagen, teils auch auf geschmückten Traktoren, durch die Hohenloher Landschaft ziehen. Viel Spaß hat die etwa 20-köpfige Gruppe, die sich aus Musikern vier verschiedener Bands zusammensetzt, die am 3. Mai zusammen in Konzert im Kokolores in Künzelsau geben.
Team Simon spielt gegen Team Ballreich Flunkyball, eine Variante von Wikinger-Schach mit Bier und Ball. Hat viel Spaß dabei und freut sich schon auf halbem Weg bei der Hohenloher Scheune auf den Abschluss in Obersöllbach. Dort hatte die Oma einer Mitwanderin eine Gaststätte, ideal, um die große Gruppe später zu verköstigen.
1. Mai auf Partytraktor – Schnaps bei Brennerei Mozer
Den ersten Tag an der Hohenloher Scheune zwischen Öhringen und Cappel nutzen Nathalie und Marco Sekinger, um Pause zu machen. Während das Baby schläft, lassen sie sich Maultaschen schmecken. „Früher sind wir auch mit Freunden gewandert, heute lassen wir es ruhiger angehen“, deutet Nathalie Sekinger auf den Kinderwagen. Einige Kilometer weiter ist in Oberohrn Party: Gleich ein halbes Dutzend geschmückter Traktorenparken entlang der Straße. Von jedem Anhänger dröhnt Partymusik.
Das Feiervolk stärkt sich mit Wurst und Pommes bei der Feuerwehr, ehe es weitergeht zum nächsten Stopp. Viele steuern den Lerchenhof an. Bei Mozers gibt es Schnaps zum 1. Mai. Simona und Matthias Schelb, Andreas und Michaela Förch testen gerade bei Constantin Mozer einen Haselnusslikör. Das Quartett strahlt: Der Stopp hat sich gelohnt. Schon in der Nacht auf den ersten Mai, erzählt Constantin Mozer, wurde mit Beats im Hof gefeiert. Rund 300 Menschen zwischen 18 und 60 Jahren hätten so zusammen den 1. Mai begrüßt.
1. Mai: Mit umgebautem Rasenmäher-Traktor durch Bretzfelder Weinberge
Noch einige Kilometer haben Robin Ballreich, Daniel Lerch und David und Tobias Seit mit ihren etwa 15 Freunden vor sich, ehe auch sie den Lerchenhof erreichen.
Mit ihrem umgebauten Rasenmäher-Traktor, der im vergangenen Jahr einen schicken goldfarbenen Anstrich bekommen hat, sind sie nach dem Start in Schwabbach nun in den Weinbergen bei Bretzfeld unterwegs. Gut, dass auf dem Anhängerle ausreichend gut gekühltes Bier mitgeführt wird.