Firma Behringer feiert 100. Geburtstag
Kirchardter Sägespezialist feiert 100. Geburtstag mit 450 Gästen aus aller Welt. Innovationskraft und eine starke Familie zeichnet das Unternehmen aus. In die neue Produktionshalle zieht nun der Stahl- und Anlagenbau ein.

Mit einem großen Fest in der neuen Produktionshalle am Stammsitz in Kirchardt hat der Sägetechnikspezialist Behringer am vergangenen Donnerstag seinen 100. Geburtstag gefeiert. Rund 450 Gäste aus mehr als 30 Nationen waren in den Kraichgau gekommen, darunter zahlreiche Kunden und langjährige Mitarbeiter. Bei kulinarischen Köstlichkeiten, Talkrunden, Live-Musik und Varieté warf das Familienunternehmen einen Blick in die Vergangenheit und blickte auf die Herausforderungen der Zukunft.
Mutiger Gründer in schwieriger Zeit
Um diese Aufgabe zu meistern, brauche es Mut, sagte Geschäftsführer Christian Behringer. "Das hat bei uns Tradition", stellte er mit Blick auf seinen Großvater August Behringer fest, der die Firma 1919 - mitten in einer schwierigen und unübersichtlichen Zeit - gründete. Aus dem Nichts habe er das Unternehmen aufgebaut, immer mit dem besonderen Blick dafür, wie man Geschäfte machen könne. "Er war irgendwie anders", räumte Christian Behringers Cousin und Mitgeschäftsführer Rolf ein. Mut und Erfindergeist sowie die zentrale Rolle der Familie präge den Sägespezialisten auch heute noch - darin waren sich alle Redner an diesem Festabend einig.
Bürgermeister lobt die Standorttreue von Behringer
Für die Gemeinde Kirchardt ist das Unternehmen mit insgesamt rund 400 Mitarbeitern ein Segen, wie Bürgermeister Gerd Kreiter betonte. "Behringer hat die gemeindliche Entwicklung in Kirchardt geprägt wie kein anderer." Es habe einen guten Klang, wenn man hier sage: "Ich schaff" beim Behringer." Neben den Gewerbesteuerzahlungen, die jeden Bürgermeister natürlich besonders freuen, wies Kreiter auch auf die Sponsoring-Tätigkeiten und die Standort-Treue von Behringer hin. Beide Familien wohnen in Kirchardt, und, was noch wichtiger ist, investieren in den Stammsitz. Die Geburtstagsfeier war zugleich die Eröffnung der neuen, 6100 Quadratmeter großen Produktionshalle. Dort wird in den nächsten Monaten der Stahl- und Anlagenbau hinziehen, den Behringer im Jahr 2006 aus Platzgründen nach Sinsheim-Düren verlagert hatte.
Behringer hofft nun auf Synergien durch die kurzen Wege in Kirchardt, wo 2010 eine neue Gießerei eingeweiht wurde. Die Besonderheit einer eigenen Gießerei hat das Unternehmen immer ausgezeichnet und zusätzlichen Umsatz beschert. Denn rund 90 Prozent der dort gefertigten Gussteile gehen an Kunden außerhalb der Gruppe - in der Regel an Maschinenbauer aus der Region.
Vier Auslandstöchter tragen zum Erfolg bei
Zum Erfolg des Unternehmens tragen aber die Auslandstandorte in den USA, Frankreich, China und Großbritannien sowie die Tochter Behringer Eisele bei. Den Kreissägespezialisten aus Weilheim/Teck hatte Behringer im Jahr 2001 aus einer Schieflage heraus übernommen. Auch das Gemeinschaftsunternehmen Vernet Behringer spielt eine wichtige Rolle in der Gruppe.