Kurzweilige Suche nach dem roten Faden
Heilbronn - Amüsant. Dieses Prädikat kann man dem Frühjahrsempfang der IHK Heilbronn-Franken am Mittwoch ohne Bedenken verleihen.
Bildergalerie starten
Heilbronn - Amüsant. Dieses Prädikat kann man dem Frühjahrsempfang der IHK Heilbronn-Franken am Mittwoch ohne Bedenken verleihen. Gastredner Dr. Arend Oetker brillierte rhetorisch und mit fast hollywoodreifem Ausdruck − schließlich wäre der Unternehmer (Schwartau-Marmelade, KWS Saatgut) gerne Schauspieler geworden. Mal mit erhobenem Zeigefinger, mal selbstironisch nahm Oetker die 400 Gäste im Haus der Wirtschaft mit auf einen kurzweiligen Parforceritt durch seine Gedankenwelt.
Lacher
Die Lacher hatte Oetker auf seiner Seite, als er sich als regelmäßiger FDP-Wähler outete. "Ich bin ja Mitglied der CDU." Und als er dem baden-württembergischen Innenminister Reinhold Gall (SPD) kostenlos eine "kleine politische Beratung" mit auf den Weg gab: "Sie können jeden Neujahrsempfang absagen, doch wenn die Jugend ruft, dann müssen Sie kommen." Amüsant auch seine Erinnerungen an seinen ersten Besuch in Heilbronn − 1977 bei der legendären Wirtschaftsjuniorenkonferenz, die Dieter Schwarz leitete. "Sagen Sie ihm einen Gruß", meinte Oetker. Heute sei Schwarz ja einer seiner wichtigsten Kunden. Passend zur jüngeren IHK-Geschichte forderte er seine Zuhörer auf, nicht gleich zum Gericht zu rennen. "Die Richter sind doch überlastet."

Der Heilbronner SWR-Studioleiterin Ulrike Hagenbuch kam die schwierige Aufgabe zu, die beiden Redner durch die abschließende Gesprächsrunde zu geleiten − sie wendete sich Biografischem zu, denn nicht nur das Feingeistige verbindet die beiden. "Mein Vater war auch Bauer", sagte Dr. Oetker zu Unkelbach, der aus einem bescheidenen Weingut im Rheingau stammt. "Er hatte ein Rittergut."