Wilhelm-Maybach-Schule würdigt ihren Namensgeber
Ein neues Buch der Wilhelm-Maybach-Schule stellt den König der Konstrukteure in einen technologischen, gesellschaftlichen und menschlichen Kontext. Wilhelm Maybach wurde in Heilbronn geboren.

Der Kreis schließt sich. Zum 175. Geburtstag von Wilhelm Maybach, der 1846 in Heilbronn zur Welt kam und 1929 in Stuttgart starb, hatte die Stimme am 9. Februar ein Interview mit Enkelin Irmgard Schmid-Maybach veröffentlicht, das die Lehrer Katharina Eckstein und Heiko Rebstock mit ihr für ein Festbuch geführt hatten. Jetzt ist die gebürtige Friedrichshafenerin in ihrer Wahlheimat Kalifornien mit 98 Jahren gestorben - wenige Tage, nachdem die beiden Herausgeber das Buch im Namen des Fördervereins der Wilhelm-Maybach-Schule fertiggestellt hatten.
Oberbürgermeister Harry Mergel, der für den Band neben Daimler-Chef Ola Källenius sowie Firmen-, Stiftungs- und Schulvertretern ein Grußwort geschrieben hat, würdigte die Verstorbene am Montag als "Tochter im Geiste" und als "großzügige Förderin" der Maybach-Schule. Neben dem Maybach-Preis habe sie das Restaurationsprojekt des schuleigenen Oldtimers Maybach SW 38 unterstützt.
Von Rita Stein sehr ansprechend gestaltet
Das Buch, das man über die Schule kostenlos bestellen kann, trägt den programmatischen Titel "Maybach-Perspektiven. Die Wilhelm-Maybach-Schule Heilbronn erinnert an den König der Konstrukteure". Es stellt auf 48 reich bebilderten und von Rita Stein schön gestalteten Seiten wichtige Erfindungen, Lebensstationen und Leistungen des genialen Motoren- und Automobilingenieur vor - in ganz unterschiedlichen Perspektiven. Schule und Förderverein sei es ein großes Anliegen, die Erinnerung an Wilhelm Maybach wach zu halten, unter anderem durch den von Irmgard Schmid-Maybach gestifteten Maybach-Preis, mit dem die Schule jedes Jahr ihre besten Absolventinnen und Absolventen ehrt.

Rehabilitation des von Daimler geschassten Konstrukteurs
Vor dem Hintergrund des Maybach-Schuloldtimers, den Schüler und Lehrer in 18-jähriger Projektarbeit mit 90 Prozent Originalteilen restaurierten, thematisiert das Buch unter anderem die enge Beziehung Wilhelm Maybachs zu seinem Sohn Karl, der die Maybach-Fahrzeuge ab 1921 produzierte. Dr. Harry Niemann zeigt, wie der Vater den Sohn einbezog und sein Know-how weitergab. Dr. Heike Weishaupt nennt als Karls Triebfeder, seinen Vater zu rehabilitieren, der die Daimler-Motoren-Gesellschaft nach jahrelangen Querelen 1907 gedemütigt verlassen habe. Insgesamt würdigt das Buch nicht nur Maybachs konstruktive Leistungen wie den ersten schnelllaufenden Benzinmotor oder den ersten Mercedes, sondern zeigt auch die menschlichen und gesellschaftlichen Kontexte auf. Neben Experten kommen Lehrer und Schüler zu Wort.
Die "Maybach-Perspektiven" richten sich nicht nur an die Schulgemeinschaft, Gäste und Mitglieder des Fördervereins, sondern an die gesamte "Maybachfamilie" und andere Interessierte. Das Buch kann über den Förderverein, der die Druckkosten übernommen hat, kostenfrei bestellt werden per E-Mail an foerderverein@wms-hn.de. Eine Webumsetzung findet sich unter maybach.wms-hn.de.


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