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Wie es auf dem Buga-Gelände nach der Schau weitergeht

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Spekulationen, Halbwahrheiten und Falschinformationen sind darüber im Umlauf, wie es auf dem Gelände der Bundesgartenschau nach deren Ende im Oktober angeblich weitergeht. Stimme.de sorgt für Klarheit.

Von Bärbel Kistner

Am 6. Oktober ist Schluss mit Buga. Wie geht es danach weiter auf dem Gelände? Dazu gibt es viele Spekulationen, auch manche Halbwahrheiten oder Falschinformationen sind dazu im Umlauf. Alle wichtigen Fragen im Überblick.

Wann und wo werden die nächsten Häuser gebaut?

Der Neckarbogen besteht aus drei Bauabschnitten. 22 Wohngebäude plus Jugendherberge stehen bereits. Die nächsten Gebäude 2020/2021 folgen in Verlängerung der Jugendherberge sowie auf der anderen Seite entlang der Paula-Fuchs-Allee − dem derzeitigen Inzwischenland. Auf dem Fruchtschuppenareal ist eine Schule geplant, Baubeginn ebenfalls 2020/2021. Bis 2024/2025 soll der Neckarbogen II bebaut sein. Im Bereich zwischen den Seen − während der Buga die Sommerinsel mit den wellenförmigen Grashügeln − entstehen die ersten Häuser 2024. Bis 2027 soll die Aufsiedlung vom Neckarbogen III für insgesamt 3500 Bewohner beendet sein.
 

Was geschieht mit den beiden Seen Karlssee und Floßhafen?

Die Seen: Der große Karlssee (links) und der kleinere Floßhafen werden auf keinen Fall wieder zugeschüttet. Sie bleiben als Wasserflächen bestehen. Die Flächen dazwischen und rechts werden bebaut.Fotos: Bundesgartenschau
Die Seen: Der große Karlssee (links) und der kleinere Floßhafen werden auf keinen Fall wieder zugeschüttet. Sie bleiben als Wasserflächen bestehen. Die Flächen dazwischen und rechts werden bebaut.Fotos: Bundesgartenschau  Foto: Jürgen Häffner

Dieses Gerücht macht bei manchen Buga-Besuchern immer wieder die Runde: Einer oder gleich beide Seen werden wieder zugeschüttet. Mitnichten! Karlssee und Floßhafen bleiben mit ihren Uferbereichen als Erholungsflächen auch nach der Gartenschau erhalten. Am Floßhafen wird bis dicht ans Wasser gebaut. Beide Seen erfüllen nachher zudem eine wichtige Funktion für das Wassermanagement in dem neuen Stadtquartier und sind als Speicher für Regenwasser angelegt.


Verschwinden sämtliche Grünbereiche und Gärten wieder?

Die Buga teilt sich auf in zeitlich begrenzte Ausstellungsflächen und Grünflächen auf Dauer. Zu den temporären Anlagen gehören die Schaugärten und Grünbereiche im Bereich der Jugendherberge, das Inzwischenland mit dem Pappelwald und den Gartenparzellen sowie die Sommerinsel mit den Wellenhügeln. Diese Bereiche werden nach der Buga zurückgebaut. Dauerhafte Grünanlagen sind: der als Lärmschutzwall gebaute Hafenpark, der Neckaruferpark von der Innenstadt bis zum Wohlgelegen und der Campuspark. Temporäre Ausstellungsflächen hat die Buga ganz bewusst auf späteres Bauland konzentriert, die als Daueranlagen konzipierte Bereiche dagegen bleiben erhalten.
 

Kann die Sommerinsel mit ihren Wellenhügeln zunächst als Grünanlage so bleiben?

Der Holzsteg: Die Verbindung für Fußgänger vom Wohnquartier Neckarbogen zum Zukunftspark Wohlgelegen ist ein wichtiger Bestandteil und lädt auch nach der Buga zum Flanieren ein.
Der Holzsteg: Die Verbindung für Fußgänger vom Wohnquartier Neckarbogen zum Zukunftspark Wohlgelegen ist ein wichtiger Bestandteil und lädt auch nach der Buga zum Flanieren ein.  Foto: Juergen Haeffner

Zum Konzept der Bundesgartenschau gehört der zeitnahe Rückbau nach Ende der 173 Tage. Deshalb können einzelne Bereiche nicht ausgenommen werden. Im Gebiet der Sommerinsel zwischen den Seen werden ab 2021 die ersten Leitungen verlegt und Fahrbahnen gebaut.


Wird die Paula-Fuchs-Allee weitergeführt?

Das erste Stück führt die Besucher von der Bleichinselbrücke zwischen Jugendherberge und Wohnhäusern aufs Buga-Gelände. Nach der Buga soll die Straße das Hauptstraßenwegenetz von Heilbronn ergänzen. Die Paula-Fuchs-Allee soll die Hafenstraße mit dem Europaplatz verbinden, dafür gibt es eine Unterführung unter den Gleisen der Hafenbahn. So soll der Ring um die Innenstadt geschlossen und die westliche Altstadt vom Verkehr entlastet werden. 12.000 Fahrzeuge täglich sind für die Paula-Fuchs-Allee prognostiziert. Durch Grünstreifen abgetrennte Fuß- und Radwege sind geplant. Ende 2020 ist Baustart, geplante Dauer zirka ein Jahr.
 

Warum wird der Fruchtschuppen abgerissen?

Der Fruchtschuppen: Für die alte Stückguthalle der Bahn, in der zur Buga die Blumenschauen gezeigt werden, gibt es keine Verwendung. Das Gebäude wird abgerissen.
Fotos: Bundesgartenschau
Der Fruchtschuppen: Für die alte Stückguthalle der Bahn, in der zur Buga die Blumenschauen gezeigt werden, gibt es keine Verwendung. Das Gebäude wird abgerissen. Fotos: Bundesgartenschau  Foto: Juergen Haeffner

Für den Fruchtschuppen wurde kein tragfähiges Konzept entwickelt. Die Bausubstanz der ehemaligen Stückguthalle der Bahn ist marode. Eine Sanierung würde hohe Kosten verursachen. Der Abriss ergibt sich aus der für diesen Standort vorgesehenen städtebaulichen Entwicklung. An Stelle des Fruchtschuppens wird eine Schule gebaut.


Verändert sich der Neckaruferpark nach der Buga?

Der neugestaltete Uferbereich bleibt so bestehen und ist Bestandteil des Grünkonzepts. Der Park erfüllt als Erholungsfläche für das künftige Stadtquartier und die Stadt eine wichtige Funktion. Auch der Bereich um den Wilhelmskanal bleibt so erhalten.
 

Gibt es dort auch nach der Buga noch Blumen?

Im Bereich des Neckarufers und am Karlssee bleiben alle Staudenpflanzen erhalten.
 

Die Wassertreppe: Die Verbindung vom Karlssee zum Alten Neckar ist Bestandteil des Uferparks und bleibt genauso erhalten. Sie dürfte auch der Buga ein beliebter Spielplatz am Wasser sein.
Die Wassertreppe: Die Verbindung vom Karlssee zum Alten Neckar ist Bestandteil des Uferparks und bleibt genauso erhalten. Sie dürfte auch der Buga ein beliebter Spielplatz am Wasser sein.  Foto: Juergen Haeffner

Was geschieht mit den Spielflächen?

Auch die Spielplätze wurden von Anfang an für eine dauerhafte Nutzung geplant und angelegt. Das gilt auch für die Spielfläche mit der Kletterarena am Hafenpark.
 

Werden alle neu gepflanzten Bäume auf dem Gelände wieder gefällt?

960 neu gepflanzte Straßenbäume, Bäume im Hafenpark und in Uferbereichen bleiben dauerhaft erhalten. Gefällt und verwertet werden die 1700 Pappeln vom Inzwischenland. Sie wurden von Anfang an als Energiewald konzipiert, um während der Buga Schatten zu spenden und danach Energie zu liefern.
 

Gibt es nach der Buga noch ein gastronomisches Angebot?

Die Alte Reederei wird in den Sommermonaten betrieben, zunächst befristet auf vier Jahre. Auch das Café Samocca und die Bäckerei mit Café im Holzhochhaus Skaio bleiben.

 
 
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