Stimme+
Heilbronn
Lesezeichen setzen Merken

Sie wollen Kita-Garten und Schulhof schöner machen

   | 
Lesezeit  2 Min
Erfolgreich kopiert!

Der Verein Naturgarten verschenkt Pflanzen und Material aus seinem Buga-Schaugarten an zwei Heilbronner Kindergärten und eine Schule. Mit diesem Vorhaben ist etwas Größeres ins Rollen gekommen.

Vertreter der Gewinner-Einrichtungen haben im Buga-Schaugarten des Vereins Naturgarten Materialien für eigene Erlebnis-Spielräume abgeholt.
Foto: Matthias Heibel
Vertreter der Gewinner-Einrichtungen haben im Buga-Schaugarten des Vereins Naturgarten Materialien für eigene Erlebnis-Spielräume abgeholt. Foto: Matthias Heibel  Foto: Heibel, Matthias

Spielen soll ein Erlebnis in der Natur sein. Deshalb verschenkt der Verein Naturgarten seinen Buga-Schaugarten an drei Heilbronner Einrichtungen und kümmert sich gleich noch um die professionelle Planung neuer Spielräume. Der Kindergarten in der Wartbergstraße, die Staufenbergschule und die Kita Kreuzgrund haben den Wettbewerb gewonnen und mit der Umsetzung begonnen. Auf dem Gelände der Bundesgartenschau haben Vertreter erste Pflanzen ausgegraben, Steine und Holz abtransportiert.

Im Moment gleiche der Kita-Garten eher einer Steinwüste, sagt Martin Richter, Vorstand im Verein Kita Kreuzgrund. "Aber so ein Naturgarten ist eine tolle Sache." Wo jetzt nur Rollsplit ist, soll mit Hilfe einer "Mitmach-Baustelle" ein Spielraum mit Rutsche, Turm, Kleinkindbereich, Seilgarten, Sandkasten, Blumenrasen und vielem mehr entstehen. "Der Wettbewerb war nur der Anstoß", sagt Richter, der eine Spendenaktion ins Leben gerufen hat. Die neuen Außenanlagen der Kita werden "komplett aus der Elternschaft" und ehrenamtlich gestaltet, der Zuspruch sei unglaublich gewesen, sagt der Vereinsvorsitzende. Der Naturgarten habe "einen kleinen Stein angestoßen", aus dem Großes werden soll.

Material und 2000 Euro für jeden Gewinner

Den Plan dafür hat Landschaftsökologe Sebastian Frey gezeichnet. Er betreut im Auftrag des Naturgarten-Vereins drei Jahre lang alle drei Einrichtungen. Zum Gewinn gehören außerdem jeweils 2000 Euro für weiteres Material. Das Projekt wird von der Dieter-Schwarz-Stiftung gefördert.

Ausgangspunkt war bei allen Gewinnern die Frage, was sich Kinder eigentlich wünschen. In der Staufenbergschule haben die Schüler zuerst Gartenmodelle gebaut. "Die Kinder sollten von Anfang an dabei sein", erklärt Konrektorin Petra Stadel. Inzwischen ist das Projekt angelaufen. Während der erste kleine Bauabschnitt noch im Oktober umgesetzt werden soll, ist für April bereits eine Bauwoche mit Eltern geplant. Auch sie seien von Anfang an eingebunden gewesen, erklärt Stadel.

Die Idee für eine neue Schulhofgestaltung kam ursprünglich aus der Ganztagsbetreuung. Danilo Peysa hat dort mit den Staufenbergschülern einen Schulgarten angelegt, der erweitert werden sollte. "Wir wollten die Fläche neu gestalten", erzählt Peysa. Jetzt entstehen neue Räume für Kinder, die teilweise bis 17 Uhr betreut werden. "Die professionelle Planung ist da eine Erleichterung", so Peysa. Bis zu den Sommerferien soll alles fertig sein.

Eltern werden gebraucht

"Wir brauchen die Eltern", sagt auch Olga Schützle, Leiterin im Kindergarten Wartbergstraße. Sie und ihr Team wollten den Garten schon lange verändern. Stauden, Hölzer und Büsche vom Buga-Gelände sind da sehr willkommen. Elternbeiratsvorsitzende Valeska von Heyden-Linden hat die Bewerbung für den Naturgarten geschrieben. Dazu haben die Kinder gebastelt, wie sie sich ihren Garten vorstellen. Gemeinsam haben alle ihre Ideen einfließen lassen.

"Der Wettbewerb ist eine große Chance", erklärt Valeska von Heyden-Linden. Motivierte Eltern gebe es genug, aber für die städtische Einrichtung nur wenig finanzielle Mittel. Das Grünflächenamt der Stadt bereitet jetzt alles für den Arbeitseinsatz vor, 20 Freiwillige haben sich für den ersten Bauabschnitt gemeldet.

Alles gerecht verteilt

Pflanzen und Material von der Buga wurden "möglichst gleichwertig" aufgeteilt, erklärt Sebastian Frey. "Grundsätzlich geht wirklich alles an die Einrichtungen", betont der Landschaftsgärtner. Es wäre ja auch schade, findet er, wenn alle Investitionen am Neckar und alle Energie, die in den Schaugarten geflossen ist, einfach vergehen würde.

Wettbewerb

Der Schaugarten auf dem Bundesgartenschaugelände als Keimzelle für naturnahe Spielräume, das war die Vision des Vereins Naturgarten, der sich bundesweit für Naturschutz engagiert. "Wir bringen die Natur zu den Kindern", betont Vorstandsmitglied Ulrike Aufderheide.

Mit Unterstützung von Sponsoren hat der Verein deshalb bereits im Mai einen Wettbewerb ausgerufen, bei dem drei Heilbronner Einrichtungen Planungen für ein naturnahes Außengelände nach dem Dillinger Modell gewinnen konnten.

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Neueste zuerst | Älteste zuerst | Beste Bewertung
Keine Kommentare gefunden
  Nach oben