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Apples Autos fotografieren Heilbronns Straßen

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Ab sofort will Apple seine Kamera-Fahrzeuge auf deutsche Straßen schicken. Auch durch die Region sollen die Autos fahren - sowohl im Stadt und Landkreis Heilbronn als auch im Hohenlohekreis.

Von dpa und unserer Redaktion
Die Apple-Autos stehen auf einem Parkplatz vor dem Welcome-Hotel in Neckarsulm. Zwischenzeitlich wurden sie wieder mit Planen zugedeckt. Von Neckarsulm aus werden die Apple-Mitarbeiter wohl auch hier die Straßen der Region abfahren und "vermessen". Foto: Christian Klose
Die Apple-Autos stehen auf einem Parkplatz vor dem Welcome-Hotel in Neckarsulm. Zwischenzeitlich wurden sie wieder mit Planen zugedeckt. Von Neckarsulm aus werden die Apple-Mitarbeiter wohl auch hier die Straßen der Region abfahren und "vermessen". Foto: Christian Klose

Apple startet die Fahrten seiner Kamera-Autos in Deutschland unter anderem in München, Stuttgart und Frankfurt. Außerdem stehen ab Montag Heilbronn, Mannheim, Augsburg sowie diverse Landkreise in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und dem Saarland auf dem Terminplan, wie aus einer online veröffentlichten Liste von Apple hervorgeht.

Demnach sollen die Autos im Stadt- und Landkreis Heilbronn  von 29. Juli bis 13. August über die Straßen rollen. Der Hohenlohekreis ist dann zwischen dem 3. und 18. August an der Reihe.  

Apple schickt gut 80 Fahrzeuge nach Deutschland und will die Fahrten bis Ende September abschließen. Orte und Zeitpläne konnten etwa wegen der Wetterlage geändert werden, schränkt Apple zugleich ein.

Apples Konkurrenzangebot zu Google Street View

Die Daten sollen in erster Linie die Apple-Karten in iPhones und anderen Geräten des Konzerns verbessern, hieß es. Apple kann aus den Fotos unter anderem Informationen wie Namen von Straßen oder Geschäften sowie zu Verkehrszeichen und Straßenführung herausziehen. Die Bilder könnten in Zukunft aber auch im neuen Panorama-Dienst Look Around zum Einsatz kommen - Apples Konkurrenzangebot zu Google Street View.

Bei Look Around können Nutzer sich auf dem Bildschirm durch dreidimensionale Darstellungen von Straßenzügen bewegen. Die Funktion soll im Herbst zunächst für einige ausgewählte Gebiete wie die Umgebung von San Francisco verfügbar sein.

Was passiert mit den Aufnahmen?

Gesichter und Autokennzeichen werden bei Look Around - wie auch etwa bei Googles Street View - automatisch verpixelt. Nutzer können die Löschung von Rohdaten mit der Abbildung von Personen oder Häuser beantragen. Diese Möglichkeit bietet der Konzern vor einer möglichen Einführung von Look Around in Deutschland und direkt zum Start der Kamerawagen-Fahrten an.

Wer vermutet, von der Kamera eines Apple-Autos aufgenommen worden zu sein und das Bild einsehen oder löschen lassen will, kann das bei dem Konzern unter anderem per E-Mail (mapsimagecollection@apple.com) beantragen. Dabei muss man den Ort und den ungefähren Zeitpunkt der Aufnahme angeben. Die Fahrzeuge meiden zudem Zeiten, an denen man davon ausgehen kann, viele Passanten ins Bild zu bekommen - etwa Samstagnachmittage in der Innenstadt. 

Vor dem Start in Deutschland war Apple mit dem bayerischen Datenschutzbeauftragten in Kontakt. Die Daten aus den Fahrzeugen werden auf Apples Server in den USA geladen. 

Laser tasten die Umgebung ab

Apple kann aus Fotos der Fahrzeuge unter anderem Informationen wie Namen von Straßen oder Geschäften sowie zu Verkehrszeichen und Straßenführung herausziehen. Die Fahrzeuge sind neben Foto-Kameras mit Laser-Radaren ausgestattet, die ihre Umgebung in 3D abtasten. Die auch unter dem Namen Lidar bekannten Geräte werden unter anderem in selbstfahrenden Autos eingesetzt. Die Fahrzeuge zeichnen zudem per GPS ihren Aufenthaltsort auf. 

Andere Daten werden laut Apple nicht erhoben. Bei Google hatten die Kamera-Fahrzeuge seinerzeit zur präziseren Orientierung auch die Kennungen und Signalstärken von Wifi-Netzwerken registrieren sollen, speicherten aber auch Fragmente unverschlüsselter WLAN-Übertragungen. Das wurde vom Hamburger Datenschutzbeauftragten Johannes Caspar aufgedeckt, Google sprach von einem Fehler.

Der Start von Googles Street View Mitte 2010 wurde von der Debatte um das Recht auf Verpixelung nicht nur der Gesichter, sondern auch der Wohnhäuser überschattet. Die Straßenzüge deutscher Städte in dem Dienst weisen seitdem zahlreiche Lücken auf. Google schickte seitdem zwar mehrfach wieder Kamerawagen nach Deutschland, nutzte die Bilder aber nur, um das Kartenmaterial zu verbessern. Die veröffentlichten Street-View-Fotos wurden nicht aufgefrischt, und es wurden bisher auch keine Pläne dafür bekannt.

Wann Apples Look Around in Deutschland verfügbar sein könnte, ist bislang noch unklar. 

 

 

 

 

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