Neuer Name, neues Outfit: Walderlebnispfad in Obersulm ist fertig renoviert
Die 1,5 Kilometer lange Strecke am Zeilrain in Obersulm bekommt ein Leitsystem. Auszubildende vom Stollenhof haben die handwerklichen Arbeiten erledigt.

Alle haben jetzt ein Dach über dem Kopf. Das schützt die Tafeln vor Witterungseinflüssen. Es ist nicht die einzige Veränderung, nachdem der Waldlehrpfad Obersulm auf Vordermann gebracht worden ist.
Es gibt jetzt ein Leitsystem, das den Weg zu diesen spannenden 1,5 Kilometern am Zeilrain oberhalb von Affaltrach weist. Und darauf steht der neue Name: Aus dem Lehr- ist ein Erlebnispfad geworden - in Anlehnung an die Bezeichnung für das Pendant in Sachen Wein.
Schließlich kann sich der Spaziergänger nicht nur Wissen über den Wald, seine Bewohner und Bewirtschaftung sowie über Geologie aneignen, unter den 33 Stationen sind auch welche zum Mitmachen: Waldxylophon, Baumtelefon oder Tastproben.
Neue Hinweisschilder werden aufgestellt
Was nutzt es, für den Walderlebnispfad zu werben, zum Beispiel auf der Homepage der Gemeinde, wenn man ihn nicht findet? Für Revierleiter Alexander Fichtner eine berechtigte Frage, die sich auch andere schon gestellt haben und bei der Gemeinde vorstellig geworden sind.
Passend in grünen Lettern steht der Name auf den Hinweisschildern, die zudem der schwungvolle rote Schriftzug "Obersulm" ziert. Von Affaltrach und Eschenau aus, so weiß Fichtner, werden all diejenigen, die es in die Natur zu einem erlebnisreichen Spaziergang zieht, geführt. Einzig zwei große Infoschilder am Waldparkplatz und am Eingang zum Erlebnispfad fehlen noch. Sie sollen im März 2019 geliefert werden.
Auszubildende haben geplant, gesägt und gehobelt

Ansonsten sind die Renovierungsarbeiten ein Jahr früher fertig als gedacht. Der Grund liegt im Wetter. Der vergangene Winter ist so nass gewesen, dass die Auszubildenden des Forstlichen Hauptstütztpunkts Stollenhof statt draußen Holz einzuschlagen, sich öfters haben in die Werkstatt zurückziehen können, um zu vollenden, was sie im Winter 2016/17 begonnen haben.
Sie haben geplant, gesägt, gehobelt und geschreinert, um jedem Schild die passenden Beine und den passenden Rumpf zu verpassen, dazu die Kopfbedeckung. Die Träger sind auf der 1,5 Kilometer langen Strecke betoniert und verschraubt worden. Die Tafeln mit Text und Fotos sind abgeschrubbt, von Moos und Flechten befreit.
Nach 15 Jahren drohten einige Stationen, einzuknicken. Die Holzträger sind teilweise so morsch gewesen, dass sie nur der Lack zusammengehalten hat, erzählt Fichtner. 2002 in Fichte ausgeführt, ist bei der Erneuerung die stabilere Lärche gewählt worden. Ein weiterer Vorteil: Sie muss nicht gestrichen werden. Das erspart dem Obersulmer Bauhof Arbeit.
Gemeinde hat Geld eingespart

Mit Holz und anderen Werkstoffen arbeiten, Erholung, Naturschutz, Öffentlichkeitsarbeit - all das sind Themen, die zur Ausbildung zum Forstwirt gehören. Mit der Erneuerung des Walderlebnispfads haben die Azubis vom Stollenhof ein ideales Übungsprojekt gefunden, wodurch die Gemeinde viel Geld gespart hat und wohl mit 5000 Euro auskommt. "Ich arbeite gern mit Holz. Mir hat das großen Spaß gemacht", sagt Jonas Stögbauer. "Es war eine Abwechslung", meint Lisa Krauß. Ihr gefällt, dass der Pfad viele Themen abdeckt, quasi ein Grundriss sei. Fichtner nickt.
Inhaltlich müsse an der Strecke, die sein Vorgänger Otto Hahn konzipiert hat, nichts geändert werden. Der Leiter des Eschenauer Forstreviers wirbt dafür, raus in die Natur zu gehen, sie zu entdecken, statt nur am PC zu sitzen, mit dem Smartphone zu spielen, wie es heutzutage immer mehr Kinder tun würden.