Kommunen setzen unterschiedlich auf den Ausbau von öffentlichem WLAN
Der Ausbau von kostenlosen Wifi-Hotspots in den Kommunen im nördlichen Landkreis Heilbronn und im Kraichgau ist sehr unterschiedlich. Der aktuelle Stand.

Neuenstadt hat kürzlich mit Hilfe des EU-Förderprogramms Wifi4EU sein öffentliches WLAN-Netz ausgebaut. An insgesamt elf Standorten können Bürger und Touristen kostenlos im Netz surfen und sich dabei zum Beispiel auch über die Angebote der Einzelhändler und Gastronomen informieren.
Bad Friedrichshall hat ebenfalls im zweiten Förderaufruf des Programms 2019 den Zuschlag für Fördermittel bekommen. Bereits vorher gab es WLAN im Solefreibad und auf dem Rathausvorplatz, wie Thilo Hinkel, zuständig für die EDV im Rathaus, erklärt. Mit den Geldern wurden und werden nun nach und nach weitere Standorte erschlossen. Bereits fertig sind das Magazin der Feuerwehr, ein Teil der Friedrichshaller Straße, die Alte Kelter, das Alte Rathaus sowie der Europaplatz im Plattenwald vor der Verwaltungsstelle.
WLAN an Veranstaltungsorten
"Am Bahnhof haben wir die Access Points noch nicht installiert, weil wir den jetzt erst wieder in Besitz genommen haben, das hängt auch wegen der Urlaubszeit gerade noch ein bisschen", erzählt Hinkel. Zugriffszahlen kann er keine nennen, die habe er noch nie abgefragt, aber es gebe auch weder positive noch negative Rückmeldungen aus der Bürgerschaft zum neuen Angebot. "Ein Access Point ist mal eineinhalb Wochen ausgefallen, da hat keiner was gesagt." Er könnte sich aber vorstellen, dass das WLAN zum Beispiel im Alten Rathaus und in der Alten Kelter als Veranstaltungsorte stärker genutzt werde, später dann auch der stark frequentierte Bahnhof.
Neckarsulm bietet öffentliches WLAN bisher im Deutschen Zweirad- und NSU-Museum sowie in der Mediathek. "In beiden Einrichtungen kann man sich als Besucher über ein Passwort oder einen QR-Code frei einwählen", erläutert Tanja Seiler, persönliche Referentin des Oberbürgermeisters. Zugriffszahlen liegen zwar keine vor, doch gerade in der Mediathek werde das Angebot gut von den Kunden genutzt, betont sie. Ausschließlich Teilnehmern steht das WLAN in der städtischen Volkshochschule zur Verfügung. Darüber hinaus soll ein öffentliches Angebot in der Fußgängerzone im Bereich Marktplatz und Marktstraße bis voraussichtlich Anfang 2022 installiert werden.
In Eppingen können die Nutzer am Marktplatz direkt vor dem Rathaus sowie am Ludwigsplatz kostenlos im Netz surfen. Das wird auch immer mehr genutzt. Im Februar loggten sich noch 755 Nutzer ein, im Juli bereits 2752. Auch die Registrierungen nehmen zu von 52 im Februar bis hin zu 280 im Juli. "Aus den Zahlen ist erkennbar, dass das WLAN stark im Downloadbereich genutzt wird. Wir haben in diesen Monaten im Schnitt eine Datennutzung von 100 GB", wie Pressesprecherin Vanessa Heitz erklärt. Dagegen liege die Upload Rate in diesem Zeitraum nur bei einer Datennutzung von 12,5 GB.
Weiterer Ausbau
Ein weiterer Ausbau sei geplant, kündigt Heitz an. "Vor allem soll es ein WLAN-Netz am neuen Wohnmobilstellplatz "An der Hilsbach" geben." Dieser ist zwar bereits eröffnet und werde auch genutzt, allerdings verzögere sich der Ausbau, weil noch technische Veränderungen vor Ort vorgenommen werden müssen, um die Leistung und Reichweite gewährleisten zu können.
In Bad Wimpfen gibt es derzeit eine ganze Anzahl von Standorten mit Access Points zum kostenlosen Surfen. Am Adlerbrunnen, am Löwenbrunnen, am Marktplatz, am Bahnhof und im Freibad besteht die Möglichkeit, sich im öffentlichen WLAN einzuloggen. Was in der Innenstadt gut ist, da das Netz in den schmalen Gassen nicht immer durchdringt. Pläne, dieses Angebot noch weiter auszubauen, gibt es derzeit nicht, wie Annika Kretsch von der Kultur- und Touristinformation erklärt. Da der zuständige Mitarbeiter des Anbieters noch im Urlaub ist, konnte auch sie keine Zugriffszahlen nennen.
Weitere Pläne
Gleich an elf Standorten kann in Neuenstadt über öffentliches WLAN im Internet gesurft werden. So sind der Lindenplatz, der Marktplatz und der Rathausplatz angebunden, darüber hinaus geht das auch im Feuerwehrhaus, im Museum im Schafstall und der Stadthalle.
Die Ortsteile wurden nicht vergessen. Surfen geht auch im Mörike-Museum in Cleversulzbach, dessen neue Ausstellungskonzeption steht und nach dem Umbau viel Digitales enthalten wird, im Bürgerhaus in Bürg, in der Cleversulzbacher Kelter-Halle, in der Gemeindehalle in Kochertürn und im Alten Rathaus in Stein.
Möglich ist, dass noch öffentliches WLAN unabhängig vom Förderprogramm auch in der Turn- und Festhalle in Stein eingerichtet wird, die derzeit saniert wird.