Wetter fährt am ersten Volksfest-Wochenende Achterbahn
Das Auftakt-Wochenende auf der Theresienwiese startet wegen des Wetters mit Höhen und Tiefen. Insgesamt sind Schausteller und Festwirt dennoch zuversichtlich, weil es jetzt nicht mehr so heiß ist.

Eine Art Achterbahnfahrt erleben Schausteller und Besucher beim Volksfest-Auftakt. Nach den 39 Grad Celsius vom Freitag macht sich der Himmel am Samstag gegen 22 Uhr mit einem heftigen Gewitter Luft. Die Festwiese ist plötzlich wie leergefegt, das Zelt platzt aus allen Nähten.
Ein in Anoraks gehüllter Göckelesmaier-Trupp klappt Sonnenschirme zusammen, zieht die Seitenwände im Zelt zu. "Druck von außen macht nichts. Aber wenn der Wind reinfährt, fliegt uns alles davon", gibt Festwirt Karl Maier mitten im Trubel zu verstehen.
Diese Woche folgt "ideales Volksfestwetter"
"Gott sei Dank scheint nichts passiert zu sein." Ähnlich äußert sich nach einem Anruf bei der Polizei Heilbronn-Marketing-Chef Steffen Schoch. Musik-Express-Chefin Thea Kinzler und Ingeborg Grupe von der Gambling-Hall erzählen von "patschnassen Flüchtenden". "Ich habe einem Mädchen kurzerhand eine Plastikfolie übergestülpt." Joachim Kritz feixt: "Das Volksfest geht baden."
Als der Regen am Sonntagnachmittag nachlässt, sprechen Küchenchef Ralf Wegener und Uwe Framke von Haller Löwenbräu von "idealem Volksfestwetter. Da geht keiner ins Freibad. Und das Bier steigt nicht gleich in den Kopf." Wenn's gut läuft, hofft man an den zehn Festtagen, 300 Hektoliter Festbier und 8000 halbe Hähnchen unters Volk zu bringen.
Zwischenbilanz der ersten drei Tage
Am Freitag sieht es bei 39 Grad Celsius "mau aus". Festwirt Maier und Heilbronn-Marketing-Chef Steffen Schoch gehen von knapp 10.000 Besuchern aus. "Das Zelt war spärlich besetzt, aber gegen später sah's in den Gassen besser aus." Für Samstag nennen die Veranstalter die "Superzahl 25.000". Eine ähnliche Prognose geben sie für Sonntag, "wo wir früher beginnen und die Leute in mehreren Schichten kommen".
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Zusätzlicher Effekt: Möbel Rieger hat ab 17 Uhr mit seiner Firmenfeier mehr als das halbe Zelt belegt. Besonderer Gag: Neben Löwenbräu, Göckele und anderen Klassikern gibt es ein besonders üppiges "Käthchen-Brett" mit allerhand Hausmacher-Produkten.
Super Stimmung im Göckelesmaier-Zelt

Und so sieht es am Samstag im Zelt aus: "Hölle, Hölle, Hölle!" Die Party-Band Lollies braucht die Stimmung eigentlich gar nicht anzuheizen. Die Fans tanzen auf den Bänken. "Wir hab'n uns lang nicht mehr gesehen. Ich werd' mal zu dir rüber gehen", leitet Sängerin Nici Welsch zu einem Nena-Song über. Manche scheinen das als Aufforderung zu verstehen. "Die Heilbronner sind echt nett und großzügig", weiß Pilsbar-Dame Gordana Lamesic. Nach dem Hitzesommer 2018 seien "endlich wieder genügend da", ergänzt Bedienung Marina Römer.
Ähnliche Stimmen am Schausteller-Stammtisch, wo Heiner Wirth vom "Schwaben Derby" einen Handventilator platziert hat. "Bürgermeister" Karl Müller hofft, dass vom "sagenhaften Aufschwung, den Heilbronn erlebt", irgendwann auch das Volksfest profitiert. Ob die Buga ein Frequenzbringer ist? Das müsse sich erst zeigen.
Treue Rummelgänger kommen bei jedem Wetter
Ähnlich sehen es Stammgäste wie August und Irmgard Muhler aus Lehrensteinsfeld. Auch Anton und Irma Huber halten dem Fest seit Jahren die Treue und drehen heute mit den Enkeln Robin und Lasse eine Runde. Vorbei an Albert Odelmans Propeller, Rudolf Barths Wilder Maus bis zu Manuel Renz' Lachhaus und Manuel Kaplans Wellenflieger. Anton Braun und Eli Armbrust aus Mosbach genießen den Ausblick vom Riesenrad. "Also das ist schon toll, das mit der Buga."

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