Feuerwehrmann zur Suche nach gesunkenem Luxusauto: "Die Strömung unter Wasser ist sehr stark"
Die Berufsfeuerwehr Heilbronn hat die Suche nach dem bei Gundelsheim gesunkenen Audi mit zehn Mann und einem Boot unterstützt. Feuerwehrmann Markus Widmann (48) spricht im Stimme-Interview über die Schwierigkeiten bei der Suche - und welche anderen Dinge die Einsatzkräfte im Wasser entdeckt haben.

Was haben Sie zur Suche eingesetzt?
Markus Widmann: Wir und die Wasserschutzpolizei waren mit einem Echolot unterwegs, das Wasserschifffahrtsamt hatte eine Art Rechen, also vier Stangen, mit denen sie die Wasserrinne absuchen, eingesetzt. Es wurden mehrere verdächtige Objekte gefunden. Der versunkene Audi war nicht dabei.
Auf welche größeren Gegenstände sind denn die Suchmannschaften gestoßen?
Widmann: Es wurde ein anderes Auto, ein Metallboot und ein größerer Felsen entdeckt. In Abstimmung mit der Wasserschutzpolizei bleiben die Gegenstände im Neckar.
Wieso haben Sie das Auto im Neckar nicht gefunden?
Widmann: Es gab unterschiedliche Zeugenaussagen, wo genau das Auto untergegangen sein soll. Es hat sich herausgestellt, dass das Auto im Bereich Gundelsheim-Böttingen versunken ist. Dort haben wir nichts gefunden.
Weshalb nicht?
Widmann: Wir haben Rückmeldung von unseren Tauchern bekommen, dass die Strömung unter Wasser sehr stark ist. Wenn sich zudem im Wageninnern eine Luftblase gebildet hat, kann das Auto auch weitergetrieben sein.

Wie groß war der Suchbereich?
Widmann: Wir haben von Gundelsheim bis Haßmersheim abgesucht. Der Abschnitt ist ungefähr vier Kilometer lang und an der breitesten Stelle etwa 80 Meter breit. Dies entspricht ca. 45 Fußballfeldern.
Was kostet der Feuerwehreinsatz?
Widmann: Die Kosten eines Feuerwehreinsatzes berechnen sich aus dem Personal, den Gerätschaften und der aufgewendeten Zeit. Die Kosten der Feuerwehr für diesen Einsatz werden vermutlich im vierstelligen Bereich liegen.
Neckar für Schiffe wieder frei
Auch wenn das im Neckar versunkene Luxusauto noch nicht gefunden wurde, ist der Fluss bei Gundelsheim wieder für die Schifffahrt freigegeben. Polizeiangaben zufolge kann eine Beeinträchtigung der Fahrrinne ausgeschlossen werden. Das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Neckar hat darin kein Hindernis gefunden. Zehn Schiffe hatten bis Dienstagmorgen ihre Weiterfahrt unterbrechen und warten müssen.
Die Wasserschutzpolizei sucht indes weiter nach dem versunkenen Auto. Dessen 37 Jahre alter Fahrer hatte es am Sonntag nach einer Pinkelpause an einer Bootsrampe versehentlich in den Fluss manövriert. Er konnte sich befreien, doch das Auto ging unter und trieb laut Polizei wohl weiter.
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