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Birgit Bordt besteigt Kilimandscharo: Was Andrea Berg und eine Dokumentation damit zu tun haben

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Die 58-Jährige aus Hardthausen-Gochsen startet im Januar eine geführte Tour auf den höchsten Berg Afrikas und sammelt dabei Spenden. 

Birgit Bordt plant die Besteigung des Kilimandscharo. Hier ist sie bei einer Bergtour zur Heilbronner Hütte zu sehen.
Birgit Bordt plant die Besteigung des Kilimandscharo. Hier ist sie bei einer Bergtour zur Heilbronner Hütte zu sehen.  Foto: privat

Birgit Bordt aus Hardthausen-Gochsen ist ein großer Andrea Berg-Fan. Eines ihrer Lieblingslieder ist „Kilimandscharo“. Dass sie den höchsten Berg Afrikas einmal besteigen könnte, kam ihr beim Hören aber nie in den Sinn.

Im Januar 2026 wird aber genau das passieren. Birgit Bordt fliegt nach Tansania und steigt mit einer geführten Gruppe auf den Kilimandscharo (5.895 Meter). Sie verfolgt dabei auch eine Mission: Möglichst viele Spenden sammeln für die SLK-Stiftung „Große Hilfe für kleine Helden“, die Kinderhilfsaktion Herzenssache des SWR und die Hubert Schwarz Stiftung, die Schulen in Tansania baut. „Die Summe, die zusammenkommt, wird gedrittelt“, sagt die 58-Jährige. Ihre Reise bezahle sie selbstverständlich aus eigener Tasche. Rund 4.000 Euro werde sie die Besteigung kosten. 

Das Zustellen der Heilbronner Stimme ist Teil des Trainings

Doch wie kommt sie auf diese Idee? Birgit Bordt ist weder eine Extremsportlerin, noch geht sie regelmäßig in die Berge. Aber laufen, spazieren gehen und Fahrradfahren gehören bei ihr zum Alltag dazu. Auch bei der Arbeit als Zustellerin der Heilbronner Stimme ist sie immer in Bewegung.

Die Absicht, eine Kilimandscharo-Tour zu machen, entstand durch eine Dokumentation im Fernsehen über sechs Schweizer, die den 6.000 Meter hohen Berg erklommen hatten. „Ich dachte sofort: ’Wow, das möchte ich auch.’“ Sie habe sich gleich einige Bücher geholt und viel über Erfahrungen von anderen gelesen. Darunter sei auch eine Geschichte über eine Frau gewesen, deren Tochter Krebs hatte. „Sie hat auch Spenden für eine Stiftung gesammelt. Das hat mich motiviert.“

In einem der Bücher wurde Hubert Schwarz erwähnt, der Gruppen auf den Kilimandscharo führt. „Ich habe mich informiert, ob er das noch macht. Er war mir gleich sympathisch“, erzählt Birgit Bordt. Hubert Schwarz sei 70 Jahre alt und bereits 40 Mal auf dem Berg gewesen. Auch andere Bergführer bieten Touren auf den Kilimandscharo an. Für Schwarz hat sich Bordt aber letztlich entschieden, weil bei seinen Touren immer ein Arzt dabei sei. 

Ein Gesundheitszentrum in Neuenstadt unterstützt Birgit Bordt beim Training

Ob sie fit genug für so eine Tour ist, wusste Birgit Bordt noch nicht, als sie sich anmeldete. Sie war aber fest entschlossen, zu trainieren. Mit professioneller Unterstützung. „Ich habe ein tolles Gesundheitszentrum in Neuenstadt, das mich unterstützt.“ Der Geschäftsführer Aeneas Motsch sponsere sogar ihr Höhentraining. Dabei würden durch verringerte Sauerstoffzufuhr die Bedingungen auf tausenden Metern Höhe simuliert. „Es ist wirklich sehr interessant, was der Körper so alles mitmacht.“ Dieses Training bewahre sie im Zweifel aber nicht vor einer Höhenkrankheit, die ihr Projekt zum Scheitern bringen könnte.    

Einen kleinen Dämpfer hat Birgit Bordt bereits bei einer Tour auf die Neue Heilbronner Hütte im Juli erlebt. Die Akklimatisierung sei ihr schwer gefallen. Die Hütte liegt auf rund 2.300 Metern. Die ganze Wandergruppe und der Bergführer hätten sie aber bestärkt, dass sie das mit Training schaffen könne. Seither arbeitet sie mehrmals pro Woche an ihrer Kondition und Kraft. „Das ist zeitlich schon ein großer Aufwand“, sagt sie. Aber sie wolle es unbedingt schaffen. Freunde und Familie fieberten auch mit und bestärkten sie. „Sie ist ehrgeizig und hat ein starkes Durchsetzungsvermögen“, sagt ihr Mann, Karl Bordt.

Birgit Bordt sagt: „Das Leben ist kurz, ich kann das nicht aufschieben.“

Birgit Bordt setzt auch auf den Zusammenhalt in der Gruppe. Mit zwölf anderen Personen plus Hubert Schwarz und Arzt ist sie für die Tour auf den Kilimandscharo angemeldet. Da seien auch Leute dabei, die sich zum ersten Mal eine derartige Höhe vornehmen. Am 9. Januar geht der Flug und am 12. Januar startet die Gruppe auf ihre Mission. Eine Woche wollen sie unterwegs sein. Im Anschluss gönnt sich Birgit Bordt noch eine Safari und eine Woche Urlaub auf Sansibar zur Erholung. Das ganze Vorhaben plant die 58-Jährige allein. „Ich habe schon Respekt davor, aber das Leben ist kurz. Ich kann das nicht aufschieben, wenn ich es machen will. Jetzt bin ich noch fit.“

Interessierte können die Tour von Birgit Bordt auf den Kilimandscharo bei Instagram (birgitbordt) verfolgen. „Bei jeder Schlafmöglichkeit habe ich WLAN und kann ein Update schicken“, erklärt sie. Wer die Spendenaktion unterstützen möchte, könne das pro Höhenmeter oder mit einer Einmal-Zahlung tun. Für weitere Infos kann man Kontakt per E-Mail aufnehmen: baer1967@gmx.net

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