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Schauspieler Frank Lienert-Mondanelli erhält Ehren-Kilian für sein "Heilbronner Lebenswerk"

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Zwölf Jahre gehörte Lienert-Mondanelli zum Ensemble des Stadttheaters. Zum Abschied ehrt der Theaterverein Heilbronn den 65-Jährigen mit dem Kilianpreis.

"Es war schön hier": Frank Lienert-Mondanelli und Hanne Jacobi.
Foto: Ralf Seidel
"Es war schön hier": Frank Lienert-Mondanelli und Hanne Jacobi. Foto: Ralf Seidel  Foto: Seidel, Ralf

Manch liebgewonnenem Ritual mag auch eine Pandemie nichts anhaben. Wie in jedem Jahr übergibt der Theaterverein Heilbronn zu Beginn der neuen Spielzeit den Kilianspreis für herausragende schauspielerische Leistungen. Das heißt, diesmal nicht wirklich zu Beginn, sondern zur zweiten Premiere. Schließlich ist der Preisträger am Samstagabend noch einmal auf der Bühne zu erleben, als Nagg in der Premiere von Becketts postapokalyptischem "Endspiel".

Zwölf Jahre war Frank Lienert-Mondanelli festes Ensemblemitglied am Berliner Platz, kam mit und auf Wunsch von Intendant Axel Vornam ans Heilbronner Stadttheater. Einer, so Laudatorin Hanne Jacobi, "der im besten Sinne traditionell ausgebildeten Mimen, der das Schauspiel als Handwerk pflegt".

Einfach nur begreifen, was man sagt

"Das Laute und Selbstdarstellerische ist ihm fremd", meint die Vorsitzende des Theatervereins. Wenn man ihn fragt, warum ihm Texte von Goethe, Schiller, Heine oder Lessing "so leicht und selbstverständlich über die Lippen kommen und er riesige Textmengen souverän bewältigt", so Jacobi, antworte er, "man müsse nur begreifen, was man sagt".

1955 in Wolfen, heute Bitterfeld-Wolfen, als Frank Lienert geboren, studiert er von 1976 bis 1979 an der Schauspielschule Ernst Busch in Berlin. Es folgen Engagements am Maxim Gorki Theater und am Deutschen Theater in Berlin. Von 1987 bis 1992 unterrichtet Frank Lienert-Mondanelli an der Ernst-Busch-Schauspielschule, erste eigene Regieprojekte entstehen.

Hoffen auf ein Wiedersehen

Ab 1992 als freier Regisseur und seit 1998 als Künstlerischer Leiter, wirkt Frank Lienert-Mondanelli an der Neuen Bühne Senftenberg. 2000 wird er Schauspieldirektor am Landestheater Altenburg-Gera. Seit der Spielzeit 2008/09 ist er Schauspieler am Theater Heilbronn, das er nun, mit 65 Jahren, als festes Ensemblemitglied verlässt. "Einen wunderbaren Un-Ruhestand mit deiner Frau Heike im schönen Eisenach", wünscht Hanne Jacobi. Und hofft, dass das eine oder andere Gastengagement den Schauspieler wieder nach Heilbronn führt.

"Ich bin überrascht, gerührt und möchte mich bei Ihnen bedanken, meinen Kolleginnen und Kollegen, meinem Intendanten", sagt der Geehrte, der schon einmal einen Kilian erhalten hat für Soloabende wie "Reineke Fuchs", "Monsieur Ibrahim oder die Blumen des Koran" und "Der Zauberlehrling". Zum Abschied gibt es einen Ehren-Kilian für Frank Lienert-Mondanellis "Heilbronner Lebenswerk". Seinen Einstand vor zwölf Jahren hat er als Nathan der Weise gefeiert, zuletzt war er als Willie Clark in "Sonny Boys" zu sehen. "Es war schön hier. Ich habe mein Bestes gegeben."

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