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Musiktheoretiker Bernd Willimek und seine Strebetendenz-Theorie

  
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Bretten - Angefangen hat alles bei der Suche nach einem Diplomarbeitsthema. "Ich wollte etwas Eigenes erforschen und nicht nur wiedergeben, was andere bereits gesagt haben", beschreibt Bernd Willimek die Entstehung seiner Strebetendenz-Theorie.

Von Florian Zeuner

Bretten - Angefangen hat alles bei der Suche nach einem Diplomarbeitsthema. "Ich wollte etwas Eigenes erforschen und nicht nur wiedergeben, was andere bereits gesagt haben", beschreibt Bernd Willimek die Entstehung seiner Strebetendenz-Theorie. Und so entwickelt er 1987 eine Erklärung, warum Musik emotionale Empfindungen hervorruft. Verantwortlich sind seiner Meinung nach die Vorhalts- und Leittöne der Harmonien, die ständig nach einer Auflösung streben.

Doch nicht die Klänge lassen diese Wirkung entstehen, sondern die Menschen. Sie identifizieren sich laut Willimek mit einem Willen, der den Ton unverändert weiterklingen lassen möchte und dadurch mit Emotionen wie Freude oder Wut. "Schließlich können Töne rein physikalisch gar keine Strebewirkung ausüben", argumentiert er.

Zusammen mit seiner Frau Daniela versucht der 56-Jährige seit Jahren die Fachwelt von seinen Erkenntnissen zu überzeugen. Doch von Seiten der Wissenschaft kommt nur wenig Gegenliebe. Seit Jahren befindet sich die beiden Brettener das Paar im Clinch mit der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie. "Man nimmt uns einfach nicht ernst, aber widerlegen konnte die Theorie bisher auch niemand", so Daniela Willimek. Darum gehen sie jetzt einen anderen Weg und haben einen Hörtest entwickelt, um ihre Theorie nachzuweisen. Über 1700 Schüler haben sie bereits befragt und 86 Prozent bestätigen ihre Ergebnisse. Der studierte Musiker Willimek sieht darin Grund genug, weiter für seine Theorie zu kämpfen. Trotz knapper finanzieller Mittel will er die Tests ausbauen.

Zur Strebetendenz-Theorie

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am 22.03.2011 10:52 Uhr

Zum Artikel „Musiktheoretiker Bernd Willimek und seine Strebetendenz-Theorie“ vom 12. November 2010:
Der Verfasser des Artikels, Herr Florian Zeuner, zitiert mich in wörtlich in diesem Artikel: „Man nimmt uns einfach nicht ernst,….“.
Das habe ich nicht gesagt. Vielmehr habe ich in diesem Zusammenhang geäußert:
„Jeder, der fachlich ausreichend qualifiziert ist und die Strebetendenz-Theorie verstehen kann, gibt uns Recht. Jedoch hat uns der damalige Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Musikpsychologie, Reinhard Kopiez, bekämpft und vergeblich versucht, meinen Mann aus dem Verband auszuschließen“.
Ich hatte wegen des falschen Zitats im Artikel bereits mit Schreiben vom 16.11.2010 den Chefredakteur der Heilbronner Stimme um Gegendarstellung gebeten. Daraufhin erhielt ich vom Leiter des Kulturressorts die Zusage, dass er sich darum kümmern würde. Das ist bis heute nicht geschehen.
Es ist mir aber ein Anliegen, dass die im Artikel von Herrn Zeuner zitierte Aussage korrigiert wird, zumal wir aufgrund des falschen Zitats in jüngster Zeit persönlich angegriffen wurden.
Daniela Willimek, Dozentin an der Hochschule für Musik Karlsruhe

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