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Das Fleischhaus ist zurück

Heilbronn - Nach einem halbjährigen Umbau eröffnen im historischen Fleischhaus an der Kramstraße in Heilbronn Thomas (35) und Christian Pfeffer (39) ein gastronomisches Highlight, das Feinkost-Lebensmittel aus der Region Heilbronn-Franken, Italien und Frankreich mit einer Tag- und Espressobar vereint.

Von unserem Redakteur Joachim Friedl
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Lesezeit  2 Min

Das Leben im Fleischhaus ist zurück
Bis zur Eröffnung gibt es noch viel zu tun: Christian (vorne) und Thomas Pfeffer richten ihre Lebensmittel-Tagbar im Fleischhaus ein. Käse und Schinken, ein Glas Wein oder Prosecco − die Gäste haben die Qual der Wahl. Fotos: Dennis Mugler

Heilbronn - Hitzekuchen, nach Feierabend knusprig-dünn serviert auf Brettchen aus Platanenholz, das von Bäumen der Allee stammt. Dazu ein Glas Wein, Prosecco oder ein Cappuccino. Das und vieles mehr gibt es ab diesem Samstag bei Pfeffer Lebensmittel.

Nach einem halbjährigen Umbau eröffnen im historischen Fleischhaus an der Kramstraße in Heilbronn Thomas (35) und Christian Pfeffer (39) ein gastronomisches Highlight, das in den Farben Gold, Schwarz und Weiß Feinkost-Lebensmittel aus der Region Heilbronn-Franken, Italien und Frankreich mit einer Tag- und Espressobar vereint.

Endpunkt

"Wir machen so weiter wie bisher. Nur haben wir alles in ein Haus geholt", erläutert Thomas Pfeffer das Konzept, das auf Qualität und einem unbeschwerten Ambiente aufbaut. Nicht nur Passanten, die kurz hereinspicken, nicken anerkennend, auch die Geschäftsleute in der Kirchbrunnenstraße. Mit dem neuen Fleischhaus bekommt die kleine Fußgängerzone einen attraktiven Endpunkt, sagen die Händler.

Hektische Betriebsamkeit herrscht 72 Stunden vor der Eröffnung im Fleischhaus, das in den Jahren 1598 bis 1600 erbaut wurde. Draußen arbeiten die Gipser, drinnen messen, bohren und verschrauben die Küchenbauer Geräte aus Edelstahl. Elektriker verdrahten umgedrehte Kochtöpfe, die als Leuchten auf ganz besondere Weise den Küchencharakter betonen. Und in stiller Vorfreude reinigt Mutter Karin Pfeffer die vielen Regalfächer, die die Küche umfassen. Olivenöl, Gewürze, Nudeln, Kräuter − hier finden sich alle Produkte, die der gelernte Koch Thomas Pfeffer künftig in der Küche verarbeiten wird.

Das Leben im Fleischhaus ist zurück
Freuen sich auf eine gemeinsame Zukunft: Sonja Knoblauch, Kristian Riglewski und Dominik Riedle richten ihr Büro im ersten Obergeschoss ein.
Ein Hingucker ist die aus Platanenholz gefertigte, etwa acht Meter lange Tafel. Zwei Dutzend Platanen, die bis zu Beginn des Stadtbahn-Trassenbaus die Allee geziert haben, hat Martin Ric von der Stadt erworben. "Vier Stämme wurden für den Gastronomiebereich verarbeitet. Nachhaltiger geht es nicht", freut sich der Geschäftsführer der Performa Möbel und Design GmbH. Ric spricht von einer "schönen Geste, dass Allee-Platanen nun das Heilbronner Fleischhaus optisch bereichern".
 

Platanen

Niederlassen können sich die Besucher auf 38 Plätzen, die sich an Kaffee- und Stehtischen sowie an der Bar befinden. Auch hier dominiert Allee-Platanenholz. Und im Sommer können Gäste neben den Lotusblüten-Kunstwerken unter Platanen entspannen. Für den Service ist Christian Pfeffer zuständig.

Dezent wirkt die künstlerische Ausgestaltung. Historische Aufnahmen des Fleischhauses aus dem Stadtarchiv werden ergänzt durch die Geschichte der Heilbronner Metzgerfamilie Pfeffer, die mittlerweile in dritter Generation im Bereich Lebensmittel tätig ist.

Großzügigkeit ist im ersten Obergeschoss des 412 Jahre alten Arkadenbaus zu spüren. Hier haben die Grafikdesignerin Sonja Knoblauch, Webmaster Dominik Riedle und der Architekt Kristian Riglewski ihre Bürogemeinschaft eingerichtet. Genutzt wird auch das Dachgeschoss: 2013 eröffnet ein Fotoatelier.

Montag bis Freitag 10 bis 19.30 Uhr, samstags von 9 bis 15 Uhr.
 

Hintergrund: Runderneuerung

Für 350.000 Euro ließ die Stadt Heilbronn das historische Fleischhaus für gastronomische Zwecke umbauen und energetisch sanieren. Veränderungen, die nicht in die Gebäudehülle eingreifen wie Küche oder Theke, werden von den Pächtern Thomas und Christian Pfeffer auf eigene Rechnung ausgeführt. Über die Höhe ihrer Investition machen sie keine Angaben. Das Fleischhaus haben die Brüder von der Stadt für zunächst zehn Jahre und einer zweimal fünfjährigen Option gepachtet. Aus dem sanierten Gebäude erwartet das Rathaus Jahreseinnahmen in Höhe von 42.000 Euro. Dies entspricht einer monatlichen Pacht von 3500 Euro. jof

 

 
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