Hochgiftige Spinne in Bananenkiste
Eine Frau hat am Dienstagnachmittag beim Einkauf in einem Discountmarkt in Heilbronn-Frankenbach eine handtellergroße Spinne in einer Kiste mit Bananen entdeckt. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei dem Tier um eine hochgiftige Brasilianische Wanderspinne.
Eine Kundin des Lidl-Markts in Frankenbach hat beim Einkaufen am Dienstagnachmittag eine handtellergroße Spinne zwischen den Bananen des Discounters gefunden. „Gott sei Dank hatte ich zum Einkaufen meinen Bruder dabei, sonst hätte ich sicher eine Weile geschrien vor Schreck“, sagt Sabine Clemente aus dem nahen Neckargartach. „Ich habe sonst schon eine Spinnenphobie, ich konnte mich nicht mehr rühren.“
Sie informiert das Personal, das wiederum die Heilbronner Berufsfeuerwehr alarmiert. Ein Fachmann der Feuerwehr identifizierte das Tier als Brasilianische Wanderspinne, auch Bananenspinne genannt – sie wird gelegentlich in Bananenkisten aus ihrer südamerikanischen Heimat nach Europa transportiert, in seltenen Fällen überleben Exemplare die Fahrt auf den Containerschiffen. Sie gilt als eine der giftigsten Spinnen der Welt.
Die Feuerwehr fing das Tier in einem Glas und übergab es einer Schädlingsbekämpfungsfirma. Der Bereich im Markt war während der Aktion abgesperrt, verletzt wurde niemand.
Spinne war noch träge
Eine solche Spinne habe die Heilbronner Feuerwehr zum ersten Mal gefunden, sagt Sprecher Jürgen Vogt. „Entlaufene Vogelspinnen, Boa und Chamäleon gab es schon, aber eine Bananenspinne noch nicht.“ Zum Glück sei die Spinne, die auf einer Bananenstaude saß, durch das bis kurz zuvor gekühlt gelagerte Obst träge gewesen.
Die Spinnen bewegen sich normalerweise sehr schnell fort und gelten als aggressiv, schreibt die Gifttier-Datenbank des Klinikums rechts der Isar in München und listet Symptome von Atemlähmung über kaum erträgliche Schmerzen bis zu Krämpfen und Sehstörungen auf. „Wenn sie erst im Markt unterwegs gewesen wäre, hätte man ihn sicher komplett sperren müssen“, sagt Jürgen Vogt. Geschützt durch entsprechende Kleidung, konnte der Fachmann das Tier schnell einfangen.
„Zur Kontrolle der restlichen Obstkisten hatte der Discounter bereits eine Schädlingsbekämpfungsfirma angefordert“, schreibt die Heilbronner Feuerwehr.
Experte: Biss schmerzhaft, aber in der Regel nicht tödlich
Der Biss einer Bananenspinne sei für Menschen in der Tat sehr schmerzhaft und mit Fieber, erhöhtem Blutdruck und Herzrasen verbunden, aber in der Regel nicht tödlich, sagt Dr. Harald Knitter auf Anfrage der Heilbronner Stimme. Er ist Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Stuttgarter Wilhelma.
Die Angriffslust der Tiere hänge unter anderem von der Körpertemperatur ab. „Die Spinne läuft nicht weg, wenn sie sich bedroht fühlt, sondern geht zum Gegenangriff über“, sagt der Wilhelma-Sprecher. „Sie ist in der Lage, Menschen anzuspringen.“
Er empfiehlt Menschen, die beim Einkaufen eine Spinne antreffen, sich von dem Tier fernzuhalten und das Supermarkt-Personal zu informieren.
Alarmierungskette
Sollte ein Tier gefunden werden, dessen Herkunft und Gefahr nicht abzuschätzen sei, würden gemäß einer Alarmierungskette Schädlingsbeauftragter und Feuerwehr gerufen, schreibt die Lidl-Pressestelle. „Das Tier, das in Heilbronn-Frankenbach gefunden wurde, ist dem Schädlingsbeauftragten übergeben worden.“
Das Personal der Filiale habe den Obst-und-Gemüse-Bereich anschließend sorgfältig geprüft.