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Zuschlag für A6-Ausbau erteilt

Nach einem aufwendigen, zweijährigen Vergabeverfahren hat die Bietergemeinschaft Via6-West den Zuschlag für den Ausbau der A6 westlich des Weinsberger Kreuzes erhalten.

Von unserem Redakteur Christian Gleichauf
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Lesezeit  1 Min

Das Konsortium besteht aus den Bauunternehmen Hochtief und Johann Bunte sowie dem Finanzierungsunternehmen DIF Infrastructure.

Mit der Entscheidung "kann der Autobahnausbau zwischen der Anschlussstelle Wiesloch/Rauenberg und dem Autobahnkreuz Weinsberg am 1. Januar 2017 im Rahmen eines ÖPP-Modells beginnen", erklärte der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann.

Neckartalübergang

A6 Neckartalübergang
A6-Neckartalübergang bei Heilbronn: Ein Neubau ist erforderlich. Derzeit werden die Schäden von Gutachtern unter die Lupe genommen. Foto: Christian Gleichauf

 

Planmäßig beginnen kann damit auch die größte Einzelbaumaßnahme, der Neubau des Neckartalübergangs zwischen Heilbronn und Neckarsulm. Das erste Teilbauwerk soll rechtzeitig zur Bundesgartenschau 2019 in Heilbronn fertiggestellt sein. Nur so kann der Verkehr sechsspurig über die neue Brücke geführt werden. 

Sollte sich diese Fertigstellung verzögern, drohen dem ÖPP-Konzessionär empfindliche Vertragsstrafen von bis zu zehn Millionen Euro, erklärte das Regierungspräsidium (RP) Stuttgart gegenüber der Heilbronner Stimme. Diese würden jedoch nach der Zeitdauer und dem entstandenen Schaden berechnet, erklärte der Projektleiter des Ausbaus beim RR, Caner Sarikaya. "Jeder Tag kostet."

Mit dem Zuschlag an diesem Freitag wurde der Zeitplan des Vergabeverfahrens beim RP auf den Tag genau eingehalten. Einfach waren die Verhandlungen nicht, wie die Verantwortlichen erläutern. Zahlreiche Details wie die Risikoverteilung mussten geregelt werden, das Verfahren bei höherer Gewalt war Thema, das zu erwartende Verkehrsaufkommen.

Der private Partner des ÖPP-Projekts bekommt die gesamten Maut-Einnahmen auf dem Streckenabschnitt 30 Jahre lang überwiesen. Im Gegenzug muss er die Autobahn durchgängig auf sechs Spuren ausbauen - 1,3 Milliarden Euro soll das kosten - sowie Betrieb und Erhalt des Streckenabschnitts für die Vertragslaufzeit gewährleisten.

Großprojekt

Neben dem Bau von etwa 13 Kilometern Lärmschutzwänden, 17 Regenwasserbehandlungsanlagen werden auch 36 Brückenbauwerke erneuert. Mitte 2022 sollen alle Streckenabschnitte einschließlich des zweiten Teilbauwerks des Neckartalübergangs fertiggestellt sein. Später sind dann nach und nach weitere neun Brückenbauwerke zu erneuern.

Im Vorfeld hatte sich das Land für eine rein staatliche Finanzierung des Autobahnausbaus ausgesprochen. Verkehrsminister Hermann hatte seine Bedenken gegenüber dem Bund mehrfach geäußert. Unabhängig von der Frage der Finanzierung habe das Land aber ein sehr großes Interesse daran, dass dieser Streckenabschnitt möglichst bald leistungsfähig ausgebaut wird.

 

 

 

 

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