Löwensteiner Berge
Lesezeichen setzen Merken

„Langsam!“ und „Leiser“: Displays sollen Motorradlärm mindern

Geräte sollen Biker auf der B39 in den Löwensteiner Bergen auf zu schnelles und lautes Fahren aufmerksam machen.

  |    | 
Lesezeit  1 Min
Die B39 in den Löwensteiner Bergen ist bei Motorradfahrern beliebt und an schönen Tagen stark frequentiert. Bisherige Versuche, den Lärm einzudämmen, scheiterten. Foto: Archiv/HSt

Die Messvorrichtungen sollen in der bevorstehenden Motorradsaison zwischen Löwenstein und Mainhardt an der Bundesstraße 39 aufgestellt werden. In Todtmoos an der Landesstraße 151 steht bereits seit September 2015 der Prototyp einer solchen Gerätekombination.

Beschwerden 

Hintergrund des Einsatzes sind die zahlreichen Beschwerden von Anwohnern an viel befahrenen Motorradstrecken über zu laute Motorräder. Die rechtlichen Möglichkeiten, die das Land hat, um Motorradlärm zu reduzieren, sind jedoch eng begrenzt, heißt es in einer Mitteilung des Ministeriums für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg vom Dienstag.

„Wir wollen testen, wie erfolgreich wir Motorradfahrerinnen und -fahrer mit Hilfe von speziellen Lärm-Displays für eine rücksichtsvolle Fahrweise gewinnen können“, sagt die Lärmschutzbeauftragte Gisela Splett. 

Geräte in vier Ortsdurchfahrten

Bei dem in den Löwensteiner Bergen geplanten Versuch zur Beeinflussung von Motorradfahrern durch Anzeigetafeln sollen in vier Ortsdurchfahrten mehrere Leitpfostenzählgeräte zur Geschwindigkeits- und Lärmmessung, mehrere statische Anzeigetafeln, eine Motorradlärm-Display-Anzeige und eine Geschwindigkeits-Display-Anzeige installiert werden.

Durch die wiederholte Ansprache soll den Zweiradfahrern ein verantwortungsbewusstes Fahrverhalten in ständige Erinnerung gerufen werden. Ziel ist eine Senkung des Geschwindigkeits- und Lärmniveaus auf den lärmsensiblen Streckenabschnitten der B39. Das Ergebnis des Verkehrsversuchs wird durch Vorher-Nachher-Messungen überprüft und ausgewertet.

Rückmeldung 

Die Motorradlärm-Display-Anzeige soll die Biker auf zu lautes Fahren aufmerksam machen und damit zu einem leisen Fahrverhalten aufrufen. Die Anlage besteht aus einem Leitpfostenzählgerät zur Lärmmessung und einer mit Solarstrom betriebenen Display-Anzeige. Ein Frontradar misst die Geschwindigkeit aller Fahrzeuge.

Nach Erfassen eines Fahrzeugs gibt die Anzeige dem Fahrenden eine Rückmeldung zum Fahrverhalten. Überschreitet das Fahrzeug das Tempolimit, blendet die Anzeige „Langsam!“ ein. Bei Einhalten des Tempolimits erscheint die Rückmeldung „Danke“. Wird jedoch vom Leitpfostenzählgerät ein Motorrad erkannt, das mit überhöhter Lautstärke auf das Dialog-Display zufährt, erscheint die Aufforderung „Leiser“. 

Die Gerätekombination ist so eingestellt, dass speziell bei der Vorbeifahrt von Motorrädern eine Schallmessung durchgeführt wird. 

Positive Erfahrungen

„Nach ersten Erkenntnissen zeigt die direkte Ansprache der Motorradfahrenden auf deren zu schnelles und/oder zu lautes Fahrverhalten deutliche Wirkung“, zeigte sich Splett auch für den neuen Versuch optimistisch. „So konnte in Todtmoos eine deutliche Absenkung der mittleren Geschwindigkeit der vorbeifahrenden Motorräder und der Anzahl der besonders hohen Schallpegel beobachtet werden.“

Ein früherer zeitlich befristeter Verkehrsversuch auf der B39 mit Beschränkung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 70 hatte nicht das erhoffte Ergebnis erbracht. red

 

 

 

 

 

 

Kommentar hinzufügen
  Nach oben