Klare Sache für Amtsinhaber
Bad Friedrichshall/Cleebronn - Bei den Bürgermeisterwahlen in Bad Friedrichshall und Cleebronn sind am Sonntag die Amtsinhaber Peter Dolderer und Thomas Vogl in ihren Ämtern bestätigt worden.

Fünf Prozent Wahlbeteiligung
Ernüchterung in Bad Friedrichshall. Dass die Wahlbeteiligung in der Salzstadt gering ausfallen würde, hatte sich bereits am frühen Nachmittag abgezeichnet. Dass am Ende aber lediglich rund ein Fünftel der Wahlberechtigten tatsächlich zur Urne gehen würden, hatte im Vorfeld niemand erwartet. Im Stadtteil Plattenwald, einer Schwerpunktsiedlung, in der Menschen aus 42 Nationen zusammenleben, lag die Wahlbeteiligung sogar nur bei rund fünf Prozent.
Dolderer, der jetzt vor seiner zweiten Amtszeit steht, hatte vorher auf eine Wahlbeteiligung von 35 plus x Prozent spekuliert. Am Wahlabend äußerte der 60-Jährige aber Verständnis für das Ergebnis. „Wenn man als einziger Kandidat ins Rennen geht, ist es nicht einfach, die Wähler zu aktivieren“, so Dolderer. Vorzuwerfen habe er sich nichts. „Ich habe mich in den vergangenen Tagen in allen Stadtteilen vorgestellt und in der ganzen Stadt Flyer verteilen lassen“, fügte das Stadtoberhaupt hinzu.
Wermutstropfen
Als einen Tropfen Wermut im Wein bezeichnete der stellvertretende Bürgermeister Ludwig Schell bei der Verkündung des Ergebnisses die 20 Prozent. „Wir sind froh, dass wir in Deutschland eine Demokratie haben. Daraus ergibt sich aber nicht nur ein Wahlrecht, sonder auch eine Wahlpflicht“, sagte Schell.

Dass bei der Wahlbeteiligung fast die 50-Prozent-Marke geknackt wurde, stellte den 39-Jährigen sehr zufrieden. „Damit können wir uns sehen lassen.“ Bei „diesem Wetter und so einer Ausgangslage“ sei es „schwer, Wähler zu mobilisieren“.
So spannend wie bei der Neuwahl vor acht Jahren, als Vogl in einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit gerade mal 21 Stimmen Vorsprung gewann, war es dieses Mal in der Tat nicht. Zwar gab es mit dem 64-jährigen Werner Hartmann einen Gegenkandidaten, doch der Diplom-Farbdesigner stand von Anfang an auf verlorenem Posten. Hartmann, dem Vogl „faires Verhalten“ bescheinigte, sprach von einer interessanten Erfahrung. „Ich bin zufrieden, ich wollte einen Gegenpol bieten.“ Hartmann war vom Ortsverband Zabergäu der Linken ins Rennen geschickt worden. „Wir wollen zeigen, dass die Linke auch auf kommunaler Ebene präsent ist“, so der Vorsitzende Andreas Kremm.