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Alles im grünen Bereich

Heilbronn - Pforzheim schlagen und mit Reutlingen aufschließen. Das war insgeheim die Zielvorgabe der Heilbronner im größten bundesweiten Hochschul-Vergleich, dem CHE-Ranking. Jetzt ist der Jubel groß. In den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen zählt Heilbronn mit Reutlingen und Münster zu den drei besten Hochschulen in Deutschland.

Von Gertrud Schubert
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Lesezeit  1 Min
Die Hochschule Heilbronn erobert beim bundesweiten Ranking in BWL Spitzenplätze. Foto: Dirks
Heilbronn - Pforzheim schlagen und mit Reutlingen aufschließen. Das war insgeheim die Zielvorgabe der Heilbronner im größten bundesweiten Hochschul-Vergleich, dem CHE-Ranking. Jetzt ist der Jubel groß. In den wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen zählt Heilbronn mit Reutlingen und Münster zu den drei besten Hochschulen in Deutschland.

Farbenlehre

Drei Farben kennt das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), das alle Jahre mehr als 250 000 Studierende über ihren Fachbereich befragt: Grün ist top, Gelb ist Mittelmaß und Rot das verbesserungsbedürftige Schlusslicht. Die Farbenlehre wird dann als CHE-Ranking im Internet veröffentlicht und soll jungen Leuten bei der Wahl von Fach und Studienort nützlich sein. Jahr für Jahr holte sich Heilbronn sogar in seinen renommierten Studiengängen wie Tourismusmanagement und Betriebswirtschaft und Unternehmensführung (BU) serienweise rote Punkte, glänzte allenfalls mit gelbem Mittelmaß. Jetzt plötzlich ist Grün die beherrschende Farbe.

Wie 2008 werden dieses Jahr die Noten für wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge veröffentlicht. Damals wurde im Senat streng Selbstkritik geübt. Das bescheidene Abschneiden hat „uns schon gefuchst“, berichtet etwa Prodekan der Fakultät Wirtschaft 1, Ralf Dillerup. Doch dann wurden Konsequenzen gezogen. Klares Ziel war zu zeigen, „dass wir oben mitspielen wollen“. Jeder BWL-Studiengang legte ein Programm vor, wie er besser zu werden gedachte.

Parallel dazu etablierte Rainald Kasprik, der für Studium und Lehre zuständige Prorektor, ein Qualitätsmanagement, das alle erfasste. Und die Studierenden wurden aufgefordert, das Ranking ernst- und teilzunehmen. Bei der letzten BWL-Bewertung war der Rücklauf sehr gering gewesen, zudem äußerte, wer antwortete, mit seinen Kreuzchen häufig Unmut über die Umstellung von Diplom auf Bachelor.

Gute Gründe

So nennen Kasprik und Dillerup eine Reihe von guten Gründen für den so raschen Aufstieg im Ranking: neue Räume; viel Geld wurde in die IT-Infrastruktur gesteckt; es gibt viel mehr studentische Arbeitsplätze; die Studien- und Prüfungsordnungen wurden entrümpelt; selbstständiges Arbeiten spielt eine weit bedeutendere Rolle. Zudem sind Zeitmanagement, Stressbewältigung, Methodentraining über ein Zentrum für Studium und Lehre fest etabliert und für jeden Studierenden erreichbar. In einer Studienkommission können Beschwerden eingereicht werden, wenn die Lehre unzureichend ist.

Wegen all der Maßnahmen „sind unsere Studenten zufriedener“, sagt Kasprik und will beim Qualitätsmanagement weiter am Ball bleiben. Er sieht im Ranking eine „Meinungsumfrage“ und warnt davor, dass sich das Ergebnis wie bei Wahlen rasch wieder ändern kann.
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