Wollhaus-Fassade bröckelt
Heilbronn - Die Platten-Fassade des 1974 vollendeten Wollhaus-Zentrums in Heilbronn stellt zunehmend eine Bedrohung dar. Immer wieder sind in der Vergangenheit Bruchstücke von Platten vom Turm abgefallen.
Heilbronn - Die Platten-Fassade des 1974 vollendeten Wollhaus-Zentrums in Heilbronn stellt zunehmend eine Bedrohung dar. Immer wieder sind in der Vergangenheit Bruchstücke von Platten vom Turm abgefallen − verletzt wurde niemand. "Es muss was getan werden", sagt ein Mieter des Hauses. Die Ursache dafür, dass sich Plattenteile lösen, ist, dass die Verankerungen, an denen sie befestigt sind, rosten.
Erstaunen
In der vergangenen Woche wurde der Turm eingerüstet. Das Baugerüst wurde eigens für den Gutachter, der die Fassade untersuchen wird, aufgestellt. Dabei geht es um die Frage, ob die Platten repariert werden können oder ob die gesamte Fassade erneuert werden muss. Vor Weihnachten soll das Gerüst, das sehr teuer ist, wieder abgebaut werden. Danach wird über das weitere Vorgehen entschieden.
"Ich bin sehr erstaunt, nicht eingebunden worden zu sein", wundert sich Ursula Haase. Ein Gerüst zu stellen, gehe nur mit einem einstimmigen Beschluss. Am Mittwoch erhofft sie sich Klarheit. Von der Mita war am Freitag niemand zu erreichen.
Freifläche
Eigentümer des Wollhaus-Zentrums, das einst mehr als 70 Millionen Mark gekostet hat, sind eine dänische Investorengruppe − ihr gehört der Kaufhof −, die Stadt Heilbronn, die eine Etage im Turm besitzt und in der eine EDV-Abteilung der Verwaltung sitzt, sowie mehrere Einzeleigentümer. Im Center sind 27 Geschäfte ansässig.
Zurückgestellt hat die Stadt den für dieses Jahr geplanten Abriss der Wollhaus-Betonbrücke an der Nahtstelle Allee/Wilhelmstraße. "Es kam zu Terminverschiebungen aufgrund von Verhandlungen mit der B + B-Parkhausgesellschaft", sagt Baubürgermeister Wilfried Hajek. B + B wollte für die städtische Harmonie-Tiefgarage möglichst frühzeitig wieder einen neuen Pachtvertrag.
Im Gegenzug hätte B + B auf ihre Immobilien mit der Textilkette Zeemann und dem leerstehenden "Miller’s" auf dem Platz neben dem Wollhaus-Zentrum verzichtet. Diese Gebäude gehören B + B in Erbpacht. Mittelfristig soll dieses Kleinquartier an der Urbanstraße als Freifläche gestaltet werden. Hajek hofft nun, 2013 "die hässliche Brücke" abbrechen zu können. Das Geld, eine halbe Million Euro, sei eingestellt.