Nördlicher Landkreis
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Tour de Natur radelt durch die Region

Nördlicher Landkreis - Mit einem Theaterstück machen die Mitglieder der "Tour de Natur", die mit dem Rad durch Baden-Württemberg, Bayern und Hessen führt, auf die lückenhaften Verbindungen und zahlreichen Verspätungen der Frankenbahn aufmerksam.

Von Alexandra Berk
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Lesezeit  1 Min

Tour de Natur radelt durch die Region
Trotz Regen wollen die Teilnehmer an der Tour de Natur am Möckmühler Bahnhof den Stein für die Frankenbahn symbolisch ins Rollen bringen. Foto: Alexandra Berk  Foto: Berk

Nördlicher Landkreis - Mit "Hauruck" wird der Stein den steilen Berg hinaufgeschoben. Dann rollt er drüben abwärts und stößt den Zug an. Langsam setzt der sich in Bewegung und nimmt zum fröhlichen "Auf de schwäbsche Eisenbahne" langsam Fahrt auf.

Mit dem Theaterstück wollen die Mitglieder der "Tour de Natur", die mit dem Rad durch Baden-Württemberg, Bayern und Hessen führt, auf einen Missstand aufmerksam machen, der vielen in der Region bekannt sein dürfte: die lückenhaften Verbindungen und zahlreichen Verspätungen der Frankenbahn von Heilbronn über Bad Friedrichshall nach Würzburg, die durch ein ausgedünntes Verkehrsangebot, eingleisige Strecke und ungünstigen Takt für Ärger sorgt.

Verkehrsaufkommen steigt

"Es gibt entlang der Strecke immer mehr Menschen, die aufs Auto umsteigen", sagt auch Silke Ortwein, DGB-Kreisvorsitzende und Mitglied der Bürgerinitiative "Frankenbahn 780". Auf dem zwölf Kilometer langen eingleisigen Abschnitt fahren neben den Personenzügen auch zahlreiche Güterzüge. Das Verkehrsaufkommen steigt, zumal die Frankenbahn neben den Strecken nach Stuttgart und Mannheim eine der drei Anbindungen der Region Heilbronn an den Fernverkehr ist.

"Wir wollen die örtlichen Initiativen unterstützen", sagt Tour-Sprecher Jens Hansen. Die Teilnehmer kommen aus ganz Deutschland. "Oft gibt es in vielen Regionen ähnliche Probleme", hat Hansen festgestellt. Jedes Jahr führt die "Tour de Natur" deshalb durch andere Bundesländer. 2011 ging es von Halle nach Greifswald, 2012 von Hamburg nach Berlin, für 2014 ist eine Tour im Ruhrgebiet in Planung. In der Region hat man sich schon die Stadtbahn Heilbronn angeschaut. "Ein gelungenes Beispiel für den ÖPNV", findet Hansen.

Jetzt sollen auf dem Weg nach Würzburg, einem der Etappenziele, die Veränderungen, die Stuttgart 21 mit sich bringt, thematisiert werden. "Es ist ja nicht so, dass man einfach sagen kann: Lass die Stuttgarter doch ihr Bahnhofsschloss bauen, das geht uns nichts an", sagt Ortwein. "Das hat Auswirkungen auf den Verkehr in der Region."

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