Wunderbare Stimmen
Adventskonzert des Likrano Vocalensembles
nordheim Aus der Flut der Advents- und Weihnachtskonzerte ragt das vom 2. Advent in Nordheim heraus - nicht nur, weil die Bartholomäuskirche hoch über dem Marktplatz thront. Nein, das Vocalensemble Likrano und der Organist Dieter Kegelmann boten außergewöhnliche Qualität. Das Programm war symmetrisch aufgebaut: Im Zentrum stand J.S. Bachs Fantasie G-Dur BWV 572, ein kniffliges Stück, zu dem sich Kegelmann eine komplizierte Registrierung ausgedacht hatte. Umrahmt wurde es von Chorälen aus dem Bach’schen Weihnachtsoratorium mit Orgel.
Hier konnte der Chor, der letztes Jahr Teile des Weihnachtsoratoriums in Schwaigern aufführte, aus dem Repertoire schöpfen. Die Eckpunkte des mittleren Bachblocks bildeten drei Choralbearbeitungen für Orgel zu „Nun komm, der Heiden Heiland“, BWV 659, 599 und 661, Stücke von ganz unterschiedlichem Charakter über dasselbe Thema.
Den Höhepunkt der Advents- und Weihnachtsmusik bildeten am Anfang drei Sätze von dem wenig bekannten Johann Crüger (1598-1662) und zum Abschluss drei wohl bekannte Sätze von Michael Praetorius (1571-1621). Während dieser a cappella gesungenen Adventslieder standen die 16 Sänger im Halbkreis im Chor, das Kirchenschiff blieb in adventlichem Dämmerlicht, nur von Kerzen beleuchtet. Zu dieser Aufstellung ist Chorleiter Peter Laue nur zu gratulieren, denn so verschmolzen die Stimmen zu einem wunderbaren Klang.
Die klaren Sopranstimmen schwebten wie der Geist über den Wassern der Unterstimmen. Trotzdem kamen die Bässe warm heraus. Die schwingenden Tempi versetzten die vielen Zuhörer in festliche und erwartungsfrohe Adventsstimmung, die in dankbaren Applaus mündete.