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Bewusst im Hintergrund

Likrano-Vocalensemble präsentiert Weihnachtslieder barocker Komponisten

Von Elke Khattab
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Lesezeit  1 Min
Bewusst im Hintergrund
Mit der Aufstellung hinter dem Altar hält sich das Vocalensemble bewusst im Hintergrund und erfreut zudem mit einer sehr gute Akustik.Foto: Khattab

Nordheim - Lang anhaltender Applaus begleitet die Chormitglieder bei ihrem Verlassen der Bartholomäus-Kirche. Beeindruckt sind die zahlreichen Zuhörer wieder einmal von der professionellen Darbietung des Nordheimer Likrano-Vocalensembles unter der Leitung von Peter Laue. „Weihnachtsmusik von Praetorius, Bach, Crüger und Mendelssohn Bartholdy“ präsentieren die 17 Chormitglieder an diesem vierten Advent. „Weniger ist mehr“, fällt Günter Eckert spontan als Kommentar ein. „Nur die reinen Stimmen ohne aufwendige musikalische Begleitung, das ist ein besonderes Erlebnis. Schon alleine wie die Chormitglieder auftreten, ist sehr wirkungsvoll.“ Der 53-Jährige genießt zum ersten Mal eine Darbietung des überregional bekannten Vocalensembles.

Zurückhaltung Tatsächlich drückt der gesamte Auftritt Zurückhaltung aus. Einzeln treten die ganz in schwarz gekleideten Chormitglieder ein, um sich vor den Augen des Publikums zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufügen. „Bei diesem Weihnachtskonzert steht die Musik im Vordergrund. Wir Chormitglieder halten uns bewusst im Hintergrund“, lautet die Erklärung der Mitglieder. „Deshalb stehen wir auch hinter dem Altar. Das schafft eine besondere Atmosphäre. Und die Akustik dort ist sehr gut“, erklärt Hildegard Welsch.

Unter dem Motto „Es ist ein Ros' entsprungen“ von Michael Praetorius stehen auf dem a-capella-Programm weitere vierstimmige Sätze alter Meister des Barocks. „Lobt Gott ihr Christen alle gleich“, „In dulci jubilo“ und „Ermunt're dich mein schwacher Geist“ sowie die Choralkantate „Wie schön leuchtet der Morgenstern“ von Johann Sebastian Bach fasziniert die Zuhörer in gleichem Maße wie „Nun jauchzet all ihr Frommen“ des Komponisten Johann Crüger.

„Die älteren Meister lebendig halten“, möchte das Ensemble. Ausgewählt wurden Sätze aus dem Barock, die im Kontrast zu dem relativ „jungen“ Felix Mendelssohn Bartholdy stehen: „Er gilt in der Romantik als Wiederentdecker der Werke Bachs“, so Hildegard Welsch. Einen Kontrast bilden auch die a-capella-vorgetragenen Sätze zu denen, die von Dieter Kegelmann an der Orgel begleitet werden. Dazu gehört „Vom Himmel hoch“ (Mendelssohn Bartholdy) sowie die beiden Bach-Soli „Nun kommt der Heiden Heiland“ und „Praeludium und Fuge G-Dur für Orgel“.

Zugabe „Die Musik ist sehr entspannend. Schön ist, dass es lauter Lieder sind, die man auch kennt“, so die anerkennenden Worte der Zuhörerin Irene Winkler. „Ich besuche jedes Konzert von Likrano.“

Nicht ganz den Abschluss bildet die Weihnachtshymne „Hark! The herald angel sing“ von Mendelssohn-Batholdy, denn als Zugabe verabschiedet sich der Chor mit dem ebenfalls aus dem 16. Jahrhundert stammenden Weihnachtslied „We wish you a merry christmas“.

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